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Zweifellos erfuhren Printmedien in den USA der 1940er Jahre die weiteste Verbreitung. Selbst an Orten, an denen kein Rundfunk- oder gar Fernsehempfang möglich war, erreichten Zeitungen und Zeitschriften die Menschen. Aus diesem Grund verdient die Berichterstattung des Atombombenabwurfs über Hiroshima in diesem Medium besondere Beachtung.
Als im Laufe des 6.August 1945 die ersten Zeitungen mit der Nachricht des Bombenabwurfs auf Hiroshima gedruckt wurden, hatte die amerikanische Bevölkerung noch keinerlei Vorstellung von der enormen Zerstörungskraft, ja nicht einmal von der Existenz einer Atombombe. Die ersten Zeitungen titelten im typischen Jargon, in dem normalerweise amerikanische Kriegserfolge bekanntgemacht wurden.
The Brainerd Daily Dispatch vom 6.August 1945
Eine genauere Beschreibung der Geschehnisse in Hiroshima sucht man in dieser ersten Ausgabe vergeblich, doch findet sich an etwas weniger prominenter Stelle unter der Überschrift "New Bomb an Atomizer" eine gerade einmal sieben Sätze umfassende Beschreibung der neuen "Wunderwaffe". Ganz deutlich lässt sich herauslesen, dass diese ersten Berichte den Atombombenabwurf eher in die lange Reihe auf konventionelle Art und Weise erzielte Erfolge im Pazifischen Raum einreichen, als der Atombombe und ihrer verheerenden Wirkung die Wichtigkeit einräumen, die ihr gebührt. Natürlich muss berücksichtigt werden, dass eine detaillierte Berichterstattung der Geschehnisse in Hiroshima unmöglich direkt am Tag des Bombenabwurfs nur aufgrund von Luftaufnahmen nahezu unmöglich war.
Mit der Kapitulation Japans am 15. August 1945 wurden in der amerikanischen Presse die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki (9.August) als unmittelbare Wegbereiter für die Beendigung des Krieges dargestellt. In Europa, besonders in Deutschland, wo sämtliche Zeitungen der Zensur der Militärregierung unterlagen, wurden kaum eigenständige Berichte über die Bombenabwürfe verfasst, sondern lediglich amerikanische Agenturmeldungen übernommen. Zudem war das Interesse am Kriegsgeschehen in Europa im Sommer 1945 fast gänzlich zum Erliegen gekommen, galt es doch die Versorgungsschwierigkeiten und die Probleme des Alltags zu bewältigen. Selbst die in der sowjetischen Besatzungszone erscheinende "Deutsche Volkszeitung", das Zentralorgan der KPD übernahm die Meldungen amerikanischer Agenturen.
Mit dem Ende des zweiten Weltkrieges am 15.August 1945 musste sich auch die Presse von der vorher sehr propagandistisch ausgerichteten Berichterstattung wieder in Richtung Objektivität bewegen. Dennoch war es auch Ende August schwierig, mehr als nur Luftaufnahmen der durch die Atombomben zerstörten Städte zu erhalten. Da in ganz Japan ein Großteil der Infrastruktur zusammengebrochen war und ein Vordringen nach Hiroshima nicht ohne weiteren möglich schien, wurde versucht, anhand der vorhandenen Aufnahmen ein Bild der unglaublichen Zerstörung der getroffenen Städte zu vermitteln. Hierfür versuchte man mittels über Luftaufnahmen gelegte Raster und vorher-nachher Vergleiche der Leserschaft die Bedeutung und Gefährlichkeit der Atombombe deutlich zu machen.
Anfang Oktober 1945 erschienen erste eher kritisch angelegte Essays in kleineren Zeitschriften, die sich vornehmlich mit den menschlichen Schicksalen in Hiroshima beschäftigten. Die frühen Essays dieser Art erreichten den Großteil der amerikanischen Bevölkerung jedoch nicht - die vorherrschende Meinung der Bevölkerung der USA blieb dieselbe: Die Atombombe rettete zehntausenden amerikanischen Soldaten das Leben und beendete den zweiten Weltkrieg.
Als im Herbst 1945 immer mehr Fotografien und Filmaufnahmen von Opfern aus Hiroshima in die USA gelangten, untersagte die US-Besatzung jegliche Film- und Fotoaufnahmen von Hiroshima. Selbst das Wort ''Atombombe'' wird für einige Zeit verboten. Durch diese Zensurmaßnahme gelangen nähere Informationen übe die Zerstörung der Stadt Hiroshima, sowie über das Leid der Opfer gar nicht oder nur sehr langsam an die Öffentlichkeit. Selbst in Japan sind detaillierte Informationen kaum zu bekommen.
Die New York Times titelt am 19. August mit der Schlagzeile ''Albert Einstein beklagt Abwurf der Atombombe''. Erstmals spricht sich ein prominenter Forscher gegen den Einsatz von Atomwaffen aus. Das Interesse der amerikanischen Bevölkerung an der Problematik nimmt langsam aber stetig zu.
Am 31. August 1946 erscheint John Herseys Reportage ''Hiroshima'' in der Zeitschrift ''The New Yorker'' und beschreibt erstmals detailliert das wirkliche Ausmaß der Zerstörung. Die erste Auflage der Zeitschrift ist binnen weniger Stunden ausverkauft. Nachdrucke werden in allen größeren Zeitungen veröffentlicht, sogar der Rundfunk widmet der Reportage mehrere Sendungen.
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Letzte Änderung: 12.01.12 - DO