Japans Lage

Japans Lage Kapitulation Mythos Bombe

Der Angriff japanischer Kampfflugzeuge auf den US amerikanischen Marinestützpunkt Pearl Harbor auf Hawai am 7. Dezember 1941 führte einen Tag später zur Kriegserklärung der USA gegen Japan. Nach gut dreijährigen Kampfhandlungen wendete sich die Situation immer deutlicher gegen Japan. Bereits Ende 1944 war die Verfasstheit der japanischen Streitkräfte dramatisch schlecht. Durch Wirtschaftsblockaden und politische Isolation befand sich zudem die japanische Zivilbevölkerung in einer äußerst kritischen Lage, in der es an allem Lebensnotwendigen mangelte.

Für die beteiligten Kriegsparteien war die militärische Überlegenheit der USA in den letzen Monaten vor Kriegsende offensichtlich. Die Wahrnehmung des Konflikts in der amerikanischen Öffentlichkeit war dagegen geprägt von teils rassistischen Ressentiments gegenüber dem japanischen Volk und einer offiziellen ''Sprachregelung'', die eine noch bevorstehende und verlustreiche Invasion auf japanischem Boden prophezeite. Die Abbildung links zeigt ein US Propaganda Poster auf dem zum einen Hitler, zum anderen die Gesamtheit der Japaner als affenartige, unmenschliche Wesen dargestellt werden. (siehe Rotter 2008, Abb. 4) Die US Öffentlichkeit sollte sich auf diese Weise ein Bild der schweren Bombardements aus der Luft machen.

Schriftlich dokumentierte Lageeinschätzungen führender Militärs sowie auch der alliierten Geheimdienste belegen, dass die Notlage Japans in den Führungskreisen der USA lange vor Kriegsende bekannt war. Aus im Funkverkehr abgefangenen und entschlüsselten diplomatischen Mitteilungen Japans (und anderer Regierungen) wurden sogenannte ''MAGIC Diplomatic Summaries'' erstellt. Diese Protokolle wurden an hochrangige militärische und politische Entscheidungsträger weitergeleitet.

Spätestens seit der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 verengte sich die Situation auch psychologisch für Japan. Nach dem Wegfall des Bündnispartners Deutschland war der Wunsch zur Beendigung des Krieges nicht mehr zu überhören. Aus Abhörprotokollen waren geheimdiplomatische Friedensbemühungen Japans mit Russland bekannt. Russland befand sich mit Japan seit 1941 in einem Neutralitätsabkommen, welches aber auf Ankündigung Stalins hin zu wackeln drohte. Ein MAGIC Protokoll vom 13. Juli 1945 dokumentiert, dass der japanische Kaiser den Wunsch äußerte, den Krieg zu beenden. (vgl. Alperovitz 1995, Seite 28) Die US Führung musste bereits zu diesem Zeitpunkt erkannt haben, dass die Bereitschaft Japans zu einer Kapitulation unter angemessenen Bedingungen vorhanden war.

Der Sieg der USA in Iwojima (14. Februar bis 20. März 1945) und die erfolgreiche Besetzung Okinawas (1. April bis 18. Juni 1945) hatten in Japan einen Regierungswechsel zur Folge. Die neue Regierung um Ministerpräsident Suzuki verfolgte einen gemäßigteren Kurs als die Vorgängerregierung.

Trotz all dieser Signale wurden von US amerikanischer Seite aus die Kampfhandlungen unvermindert weitergeführt. Der Historiker Herbert Feis schrieb dazu: ''The Structure of Japanese life and production was being smashed and burned'' (siehe Alperovitz 1995, Seite 18)

Das Bild oben zeigt den japanischen Kaiser Hirohito der die zerstörten Gebiete um Tokio besichtigt. (siehe Rotter 2008, Abb. 9) Der verheerendste Luftangriff auf Tokio mit Brandbomben erfolgte in der Nacht vom 9. zum 10. März 1945 mit tausenden von Toten.

 

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Letzte Änderung: 12.01.12 - DO