Kapitulation

Japans Lage Kapitulation Mythos Bombe


Die Formel der bedingungslosen Kapitulation in Bezug auf Japan ging bereits auf den am 12. April 1945 verstorbenen Präsidenten Franklin D. Roosevelt zurück. Roosevelt und Churchill kündigten auf der Konferenz von Casablanca (14. bis 23. Januar 1943) eine Politik der ''bedingungslosen Kapitulation'' an. (vgl. Stoff 1991, Seite xii)

Nachdem Vizepräsident Harry S. Truman in das Präsidentenamt nachgerückt war, galt es sich im Grundsatz nochmals darüber klar zu werden, was unter ''bedingungsloser Kapitulation'' genau zu verstehen sei. Die Berater des neuen Präsidenten plädierten im April und Mai 1945 für eine eindeutige Definition dieses, auch in die öffentliche Rhetorik eingegangenen Begriffs.

Die Japankenner im Beraterstab Trumans wiesen in diesem Zusammenhang auf die eminente Bedeutung seines Kaisers für das japanische Volk hin.
Sollte eine Aufforderung zur Kapitulation Japans erfolgreich sein, müsste der Kaiser am Leben und die Monarchie (in irgend einer Form) bestehen bleiben können.

Eine Kapitulation Japans zu für es akzeptablen Bedingungen, böte die Möglichkeit den Krieg schnell und ohne weiteres Blutvergießen zu beenden. Auch die Leitartikel führender US Zeitungen wie zum Beispiel der Washington Post argumentierten in die gleiche Richtung. (vgl. Alperovitz 1995, Seite 41)

Traditionell hat der Kaiser in Japan annähernd den Status einer Gottheit und ist für die nationale Identität von größter Bedeutung. Das Bild zeigt Hirohito 1928 im Krönungsgewand. (Quelle: Library of Congress, Washington)

Bis zu einem Treffen oberster Entscheidungsträger im Weißen Haus am 18. Juni 1945 war die Haltung des Präsidenten zu dem Vorschlag einer geregelten und für Japan hinnehmbaren Kapitulation nicht eindeutig.

Zunächst teilte er die Meinung der meisten seiner Berater, die den Begriff der ''bedingungslosen Kapitulation'' verengten auf den Sinn einer ''bedingungslosen Kapitulation der Streitkräfte'', so dass nur die militärische Potenz Japans vernichtet werden sollte, nicht aber eine spätere autonome politische Gestaltungsmöglichkeit.

Das Dokument JCS 1340 der Joint Chiefs of Staff, der vereinigten Stabschefs aller Waffengattungen, legte nahe, eine derartige Kapitulationsaufforderung direkt nach der erfolgreichen Besetzung der Insel Okinawa auszusprechen, da dies ein psychologisch guter Zeitpunkt sei. Dies wäre gut sechs Wochen vor dem faktischen Kriegsende durch den Abwurf der Atombombe gewesen. (vgl. Alperovitz 1995, Seite 56)

Truman wollte eine Erklärung an Japan aber auf nach die Zeit der Potsdamer Konferenz der drei Siegermächte USA, Russland und Großbritannien, die für Juli angesetzt war, verschieben. Warum?

Im Kapitel ''Potsdam'' dieser Website wird auf derlei Fragen näher eingegangenen.

 

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Letzte Änderung: 12.01.12 - DO