Universität Stuttgart Abteilung Wirkungsgeschichte der Technik, Seite 11

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Dufterlebnis löst bei ehemaligem Gaskriegsopfer
das sog. Kriegszittern aus.

Robert Graves, ein Überlebender der Gaseinwirkungen, schrieb Jahre nach dem Krieg:

"Since 1916, the fear of gas obsessed me: any unusual smell,
even a sudden strong scent of flowers in a garden, was enough to send me trembling"24

Dazu ein Gedicht von Wilfred Owen:
Die Komplexität des Leids: Kriegszitterer im Ersten Weltkrieg:
"[...] Dies sind die Männer, deren Seelen die Toten schändeten.
Gedächtnis fingert durch ihr Haar nach Morden,
vielfachen Morden, die sie einst erlebten.
Sie waten in Sümpfen von Fleisch, Hilflose sie,
Blut aus Lungen tretend, die auch das Lachen liebten.
Sie müssen immer diese Dinge sehen und hören,
das Stampfen der Kanonen und das Gefetze fliegender Muskeln,
Gemetzel ohnegleichen und Menschenvergeudung
In Haufen zu hoch, als daß diese Männer entkämen. [...]"25
(Owen 1993, 117.)



24 Cook, Tim: No place to run: the Canadian corps and gas warfare in the First World War. Vancouver. 1999. S. 238.
25 Hemme, Wiebke: Die Komplexität des Leids: Kriegszitterer im Ersten Weltkrieg. In: Redlin, Jane/ Neuland- Kitzerow (Hrsg.): Der gefühlte Krieg. Emotionen im Ersten Weltkrieg. Feeling War. Berlin. 2014. S.69. Deutsche Übersetzung des Gedichts durch Joachim Utz aus Owen, Wilfred: Gedichte. Heidelberg. 1993. S. 117.

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Martin Gutmann


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