Der Soldat an der Westfront – Propagandakrieg
Quelle 3: Erklärung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches

Die von dem Philologen und Akademiepräsidenten Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff (1848–1931) verfasste Erklärung der Hochschullehrer vom 16. Oktober 1914 unterschrieb fast die gesamte Dozentenschaft der 53 deutschen Universitäten und Technischen Hochschulen. An Schärfe das „Manifest der 93“ noch übertreffend, rechtfertigte sie wie dieses den Krieg als kulturellen Verteidigungskampf.

”[...] In dem deutschen Heere ist kein anderer Geist als in dem deutschen Volke, denn beide sind eins, und wir gehören auch dazu. Unser Heer pflegt auch die Wissenschaft und dankt ihr nicht zum wenigsten seine Leistungen. Der Dienst im Heere macht unsere Jugend tüchtig auch für alle Werke des Friedens, auch für die Wissenschaft. Denn er erzieht sie zu selbstentsagender Pflichttreue und verleiht ihr das Selbstbewußtsein und das Ehrgefühl des wahrhaft freien Mannes, der sich willig dem Ganzen unterordnet. Dieser Geist lebt nicht nur in Preußen, sondern ist derselbe in allen Landen des Deutschen Reiches. Er ist der gleiche in Krieg und Frieden. Jetzt steht unser Heer im Kampfe für Deutschlands Freiheit und damit für alle Güter des Friedens und der Gesittung nicht nur in Deutschland. Unser Glaube ist, daß für die ganze Kultur Europas das Heil an dem Siege hängt, den der deutsche ‚Militarismus‘ erkämpfen wird, die Manneszucht, die Treue, der Opfermut des einträchtigen freien deutschen Volkes.“

Erklärung der Hochschullehrer des Deutschen Reiches, 16. Oktober 1914

Vollständiger Text aus der Universitätsbibliothek der Goethe Universität Frankfurt am Main (2,4 MB)


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