Der Soldat an der Westfront – Der Einsatz von Flammenwerfern
Quelle 4: Bernhard Reddemann: Geschichte der deutschen Flammenwerfer-Truppe

Bernhard Reddemann, ehemaliger Branddirektor von Posen und Führer einer Flammenwerfer-Pionierkompanie im Ersten Weltkrieg, begann 1907 mit der Entwicklung von Apparaten zum Verspritzen von flüssigem Feuer und entwarf ab 1912/13 Muster für zwei verschiedene Größen von Flammenwerfern. Durch sein Mitwirken an der Entwicklung dieser grausamen Nahkampfwaffe und der damit verbundenen militärischen Instrumentalisierung der Feuerwehr, ist er eine der umstrittensten Persönlichkeiten in der deutschen Feuerwehrgeschichte.
Im folgenden Ausschnitt aus seinen Aufzeichnungen über die „Geschichte der Deutschen Flammenwerfer-Truppe“ beschreibt Reddemann den ersten Flammenwerferangriff der Deutschen am 26. Februar 1915 bei Malancourt vor Verdun.

„Wie dann zur bestimmten Minute die zwölf Feuerstrahlen unter lautem Zischen hinter die Brustwehr der Feindesgräben brausen, da ist sofort der Erfolg da. Lautes Wehegeschrei drüben bei den Gegnern. Wer von ihnen nicht von den Flammen erfasst ist, der springt nach rückwärts aus dem Graben. Hals über Kopf rennen sie querfeldein ohne Deckung. Durch die Verbindungsgräben zurückzulaufen, dazu ist keine Zeit. Nur fort, fort von den fürchterlichen Flammen! Alles lassen sie liegen, selbst ihre Gewehre! Unbekümmert um das Maschinengewehrfeuer unserer Infanterie laufen sie über das freie Gelände. Das ist lange nicht so schlimm als der grausige Flammentod, der sie packen will. […] Die Gefangenen waren ganz verstört. Ein Offizier unter ihnen sagte: ‚C’était l’enfer!‘ … ‚Das war die Hölle!‘ … Nach diesem hervorragenden Angriff kam von allen Seiten viel Anerkennung für die Flammenwerfer.“

Bernhard Reddemann: Geschichte der deutschen Flammenwerfer-Truppe, Berlin 1933, S. 13

Reddemann: Geschichte der deutschen Flammenwerfer-Truppe (2,0 MB)


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