Universität Stuttgart Abteilung Wirkungsgeschichte der Technik, Seite 9

Nächste Seite



Gasopfer des Ersten Weltkriegs

Nach dem Krieg wurden von amerikanischen und deutschen Fachschriftstellern unterschiedliche Zahlen von Gasopfern publiziert:
Gilchrist, H. L.: 1931: 1,009 Mio.,
Prentiss, A. M.: 1937: 1,297 Mio. und
Hanslian, R. (Hrsg.): 1927: 0,880 Mio., in der 3.Ausgabe 1937: 0,560 Mio.18

Opferzahlen der Deutschen und der Allierten19

Land Gasopfer davon Gastote
Deutschland 107.000 4.000
UK (BEF= Britisches Expeditionsheer) 186.000 5.900
Frankreich 130.000 6.300
USA 73.000 1.500
Total 496.000 17.700
Die Zahlen von Russland und weiterer Länder wurden von Ludwig F. Haber nicht verwendet, da sie nicht präzise waren oder nicht vorlagen.

Dazu eine deutsche Statistik mit niedrigeren Zahlen:

Die Anzahl der Gaskranken, die während des Ersten Weltkriegs in deutschen Lazaretten behandelt wurden, betrug nach der ärztlichen Statistik 78.66320

Bedeutung der chemischen Kampfstoffe als psychologische Waffe im Krieg

Die Erfahrungen im Kriegseinsatz zeigten, dass die chemischen Kampfstoffe keine taktische Waffe mit hohen Opferzahlen sind, sondern ein neues Element in der psychologischen Kriegsführung, mit dem der Feind allgemein demoralisiert wird.
Diese psychologische Bedeutung für die Soldaten im Einsatz wird auch durch Veröffentlichungen von Kriegsteilnehmern untermauert, wie beispielsweise von dem Poet Wilfred Owen (1893- 1918) mit dem Gedicht: "Dulce et Decorum Est"21
18 Vgl. Haber, Ludwig F.: The poisonous cloud: chemical warfare in the First World War. Oxford. 1986. S. 239- S. 242.
19 ebd. S. 243- 244.
20 Payr, Erwin und Franz, Carl: Band I. Chirurgie. In: Schjerning, Otto von (Hrsg.): Handbuch der ärztlichen Erfahrungen im Weltkriege 1914-1918. Leipzig 1922. Seite XIX. Nr. 39. Gaskranke.
21 Cook, Tim: No place to run: the Canadian corps and gas warfare in the First World War. Vancouver. 1999. S. 7.

Vorherige Seite

Martin Gutmann


Impressum-Uni-Stuttgart ; Datenschutzerklärung der Uni Stuttgart