06. August 1945. Hiroshima, Ortszeit 8 Uhr 15 und 17 Sekunden. Der erste Atombombenabwurf der Welt zerstört die Stadt und kostet über 80.000 Menschen unmittelbar das Leben. Die Chronologie hält dabei alle wichtigen militärisch-politischen sowie wissenschaftlich-technischen Entwicklungen fest und verfolgt die Nachwirkungen bis heute.
Militärisch-politische Chronik:
Wissenschaftlich-technische Chronologie:
08.02.1904-05.09.1905
Beginn des russisch-japanischen Krieges mit dem japanischen Angriff auf Port Arthur. Kriegsgrund war hauptsächlich die Rivalität beider Seiten um den Einfluss in der Mandschurei und Korea. Der Krieg endete mit der Niederlage des russischen Reichs.
28.06.1914
Der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand wird in Sarajevo erschossen. Dieser Akt löst den I.Weltkrieg aus und endet im November 1918 mit der Niederlage der Mittelmächte und des Osmanischen Reiches.
25.10.1917
Oktoberrevolution in Russland, Machtübernahme der kommunistischen Bolschewiki.
Der Friedensvertrag von Versailles tritt in Kraft. Das Deutsche Reich erleidet große Gebietsverluste.
1929
Die Weltwirtschaftskrise zieht die deutsche Volkswirtschaft stark in Mitleidenschaft und führt zu Arbeitslosigkeit und Hungersnöten.
30.01.1933
Die NSDAP übernimmt die Macht, Adolf Hitler wird Reichskanzler und später Reichspräsident.
13.03.1938
Das Dritte Reich annektiert Österreich.
02.08.1939
A. Einstein schreibt einen Brief an Präsident Roosevelt und warnt ihn vor der deutschen Atombombe und gibt dem Präsidenten den ersten Anstoß für ein amerikanisches Atombombenprojekt.
03.08.1939
Hitler-Stalin-Pakt: Der Nichtangriffsvertrag mit der UdSSR ermöglicht den Beginn des Krieges. Ein weiteres Zusatzprotokoll regelt die Aufteilung Polens.
01.09.1939
Überfall auf Polen, der erste "Blitzkrieg" endet nach 36 Tagen mit der Kapitulation Polens. Der II. Weltkrieg beginnt.
03.09.1939
England und Frankreich erklären dem Dritten Reich den Krieg.
19.10.1939
Präsident Roosevelt antwortet A. Einstein und macht deutlich, dass er sich um die Angelegenheit kümmern werde und bereits erste Schritte eingeleitet habe.
14.06.1940
Paris wird von deutschen Truppen besetzt.
27.09.1940
Dreimächtepakt: die verbündeten Staaten Italien, Japan und das Dritte Reich teilen sich die Welt in Interessengebiete auf.
11.03.1941
Der Lend-Lease-Act (Leih- und Pachtgesetz) wird in den USA verabschiedet. Dieser sieht vor, alliierte Staaten mit kriegswichtigen Materialien zu beliefern
22.06.1941
Unternehmen "Barbarossa" beginnt: mit mehr als drei Millionen Soldaten überfällt die deutsche Armee die Sowjetunion.
07.12.1941
Mit dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor eröffnet Japan den Pazifikkrieg.
08.12.1941
Die USA tritt dem Krieg II. Weltkrieg auf Seiten der Alliierten bei.
06.05.1942
Einnahme der Philippinen durch Japan.
18.04.1942
Die US-Air Force fliegt mit diversen B-29 Bombern einen Luftangriff auf Tokio als Vergeltung für Pearl Harbor.
03. - 07.06.1942
Seeschlacht um Midway endet mit einer Niederlage der Kaiserlich Japanischen Marine und einem Sieg der US-Navy.
13.09.1942 - 02.02.1943
Die Schlacht von Stalingrad, eine der größten Schlachten des II. Weltkrieges, endet mit einer Niederlage der 6. Deutschen Armee.
29.11.1943
Die B-29 Bomber werden für den Transport einer künftigen Atombombe umgebaut.
06.06.1944
D-Day: Invasion der Normandie durch alliierte Truppen beginnt.
01.08.1944
Tinian, eine Insel südlich von Japan, wird durch die US-Navy besetzt. Die US-Navy besitzt nun sechs Start- und Landebahnen für einen Angriff auf Japan.
04.02.1945
Auf der Konferenz von Jalta fordern Churchill, Roosevelt und Stalin die bedingungslose Kapitulation Japans. Dabei verspricht Stalin Japan, drei Monate nach der Kapitulation Deutschlands, den Krieg zu erklären.
26.02. - 21.06.1945
Schlacht um Iwo Jima und Okinawa dient als Vorbereitung zur Invasion des japanischen Festlandes. Durch das sogenannte Inselhopping bewegen sich die US-Streitkräfte immer näher an das japanische Festland.
10.03.1945
Luftangriff auf Tokio, mehrere zehntausend Menschen kommen bei dem Feuersturm ums Leben.
09.03. - 15.06.1945
Von den pazifischen Stützpunkten der US-Navy werden ca. 7000 Bombenangriffe auf Japan geflogen.
12.04.1945
US-Präsident Theodore Roosevelt stirbt einen plötzlichen Tod, sein Nachfolger wird Vizepräsident Harry S. Truman.
24.04.1945
US-Präsident Theodore Roosevelt stirbt einen plötzlichen Tod, sein Nachfolger wird Vizepräsident Harry S. Truman.
01.05.1945
Adolf Hitler verübt Selbstmord.
02.05.1945
Berlin wird von den alliierten Mächten besetzt.
08.05.1945
Bedingungslose Kapitulation Deutschlands, Ende des II. Weltkrieges auf dem europäischen Kontinent.
10.05.1945
Das 2. Treffen des Interim Committee on nuclear power: Ziele für den Abwurf werden festgelegt: Kyoto, Hiroshima, Yokohama oder Kokura
25.05.1945
Die Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte Douglas McArthur, Chester Nimitz und Henry H. Arnold beschließen bis zum 01.11.1945 die drittgrößte japanische Insel Kyushu einzunehmen. Der Name der Operation lautet "Olympiad".
30.05.1945
H. Stimson teilt dem Leiter des Manhattan-Projekts L. Groves mit, Kyoto von der Liste möglicher Atombombenziele zu streichen.
31.05.1945
Das Interim Committee empfiehlt die baldige Nutzung der Atombombe. R. Oppenheimer schlägt vor, die Sowjetunion mit einzubeziehen. Außerdem wird beschlossen Japan nicht vorher darüber zu informieren.
02.06.1945
Klaus Fuchs händigt einem Sowjetischen Agenten wichtige Informationen über die Atombombe aus.
06.06.1945
Präsident Truman wird über den Beschluss des Interim Committee informiert, die Atombombe nutzen zu wollen.
10.06.1945
Elf B-29 Bomber landen auf Tinian.
18.06.1945
Im Weißen Haus wird ein Meeting über die Details im Kampf gegen Japan abgehalten.
18.06.1945
Zu Beginn der Operation Olympiad sterben ungefähr 63.000 Soldaten der US-Streitkräfte.
02.07.1945
Die an den Sowjetischen Agenten überreichten Daten von Klaus Fuchs werden dem Leiter des sowjetischen Atomprogramms Igor Kurchatov ausgehändigt.
16.07.1945
Trinity: erfolgreicher Test der ersten Atombombe in Alamogordo, New Mexico. (Verlinkung Trinity)
17.07.1945
L. Szilard und 70 weitere Wissenschaftler händigen eine Petition an Präsident Truman gegen die Benutzung von Atomwaffen aus.
17.07. - 02.08.1945
Potsdamer Konferenz. (Verlinkung Politik)
20.07.1945
Der Kommandeur der Alliierten Truppen D. Eisenhower rät Präsident Truman die Atombombe nicht zu benutzen, weil es nicht notwendig sei.
21.07.1945
L. Groves teilt Präsident Truman den erfolgreichen Testverlauf von Trinity mit.
23.07.1945
Stimsons Stellvertreter George L. Harrison faxt nach Potsdam, dass die Nutzung der Atombombe ab dem 1. August möglich sei.
24.07.1945
Truman teilt Stalin die Atombombenexperimente mit. Stalin war allerdings vorher schon darüber informiert gewesen, lies es sich aber nicht anmerken.
25.07.1945
Truman befiehlt L. Groves von Potsdam aus den Abwurf der Atombombe auf Japan.
26.07.1945
Der Kreuzer "Indianapolis" kommt in Tinian an, "Little Boy" wird abgeladen.
26.07.1945
Sprengkopf des Uran235, der Plutoniumkern und der Zünder werden nach Tinian verschifft.
26.07.1945
Die Potsdamer Konferenz verlangt die bedingungslose Kapitulation Japans.
02.08.1945
Teile von "Fat Man" werden nach Tinian verschifft.
05.08.1945
Der General der US-Air Force Curtis LeMay legt den 06.08.1945 für den Abwurf der Atombombe fest. Little Boy wird an den B-29 Bomber namens "Enola Gay" angebracht, benannt nach der Mutter des Piloten.
06.08.1945
Abwurf der ersten Atombombe auf Hiroshima. (Verlinkung Atombombe)
06.08.1945
H. Stimson gibt eine Presseerklärung über den Abwurf der Atombombe ab.
08.08.1945
Die Sowjetunion erklärt Japan den Krieg, genau drei Monate nach der Kapitulation des Dritten Reiches, so wie es in den Gesprächen von Jalta vereinbart worden war. Einen Tag später folgt der Einmarsch in die Mandschurei.
09.08.1945
Abwurf der zweiten Atombombe auf Nagasaki.
09.08.1945
Beim Mitternachtstreffen der Minister akzeptiert Japan die Bedingungen der Potsdamer Konferenz.
10.08.1945
Japan antwortet über die Schweiz, dass die Bedingungen akzeptiert werden, jedoch wollte Sie die Kaiserkrone bewahren. J. Byrnes wollte dem widersprechen, Truman aber akzeptierte.
02.09.1945
Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde auf der USS Missouri, Ende des II. Weltkrieges.
15.11.1945
Truman-Attlee-King Erklärung: Die USA, Kanada und Großbritannien sichern sich eine vollständige atomare Zusammenarbeit zu und sprechen sich für die Gründung einer Atomenergiebehörde aus. Diese sollte zur Kontrolle der internationalen Nuklearforschung eingesetzt werden.
19.09.1945
Die US-Besatzungsmacht beginnt mit der Zensur von Video- und Bildaufnahmen über den Abwurf der beiden Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki (Verlinkung Medien)
03.05.1946
Fulton, Missouri: Winston Churchill hält seine berühmte Rede über den Eisernen Vorhang der Europa teilt und warnt über den Einfluss der Sowjetunion. Der Frieden, der in Europa herrscht, ist nicht der Frieden, den sich der Kontinent herbeigesehnt hat.
1947
Henry Stimson verteidigt den Abwurf der Atombombe. Dadurch seien über eine Million Menschenleben gerettet worden, die bei einer Invasion Japans ums Leben gekommen wären.
1947
Oppenheimer bedauert gegenüber Präsident Truman, dass er Blut an seinen Händen habe.
24.06.1948
Beginn der Berlin-Blockade durch die Sowjetunion.
23.05.1949
Gründung der Bundesrepublik Deutschland.
29.08.1949
Sowjetunion gelingt erster Atombombentest in Semipalatinsk.
23.09.1949
Präsident Truman gibt eine Stellungnahme über den Atombombentest der Sowjetunion ab.
01.10.1949
Gründung der Volksrepublik China.
14.02.1950
China und die UdSSR beschließen ein einvernehmliches Sicherheitsabkommen. Dieses beinhaltet sogar die gegenseitige Verteidigung durch Atomwaffen.
25.06.1950
Nordkorea überfällt Südkorea, Beginn des Korea-Krieges.
19.10.1950
China tritt in den Korea-Krieg auf der Seite von Nordkorea ein.
06.08.1952
Gedenkstätte für die Opfer von Hiroshima und Nagasaki wird eingeweiht. (Verlinkung Architektur)
27.07.1953
Der Korea-Krieg endet mit einem Waffenstillstandsabkommen. Bis heute wurde kein Friedensvertrag unterzeichnet.
1957
Der US-amerikanische Chemiker Linus Pauling beginnt einen Petitionsfeldzug gegen Atomwaffen und Atomwaffentests und übergibt die Petition 1958der US-Regierung, die von mehreren tausend Wissenschaftlern aus der ganzen Welt unterzeichnet wurde und in dem gefordert wird, sämtliche Atombombentests einzustellen. Dafür erhält er 1962 den Friedensnobelpreis.
Februar 1960
D. Eisenhower schlägt einen limitierten Atomwaffentest vor. 1963 stimmen die USA, UdSSR und Großbritannien dem Vertrag zu. Der Vertrag verbietet Tests im Wasser, in der Atmosphäre und außerhalb der Atmosphäre. Nur Untergrundtests sind erlaubt.
22.10.1962
Kuba-Krise. (Link)
05.08.1963
Limited Test Ban Treaty (LTBT) wird zur Unterzeichnung freigegeben. 116 Länder haben den Vertrag unterzeichnet, darunter auch künftige Atomwaffenbesitzer wie Indien, Argentinien, Brasilien, Israel. Südafrika und Pakistan. Die beiden Atommächte Frankreich und China jedoch haben den Vertrag nicht unterzeichnet. Das Abkommen tritt am 10.10.1963 in Kraft.
01.07.1968
Der Atomwaffensperrvertrag wird von den USA, Sowjetunion und Großbritannien unterzeichnet. Dieser sieht das Verbot der Verbreitung und die Verpflichtung zur Abrüstung von Kernwaffen vor sowie das Recht auf die friedliche Nutzung der Kernenergie.
17.11.1969
Beginn der Verhandlungen zu den SALT-I Verträgen zwischen den USA und der Sowjetunion in Helsinki. Inhalt der Gespräche ist die Begrenzung zur strategischen Rüstung von Langstreckenraketen. Erster Durchbruch gelang im Mai 1971 über die Begrenzung von Raketenabwehrsystemen (ABM, Anti-Ballistic Missiles).
05.03.1970
Der Atomwaffensperrvertrag tritt in Kraft.
18.05.1972
Der Meeresboden-Vertrag (Vertrag über das Verbot der Anbringung von Kernwaffen und anderen Massenvernichtungswaffen auf dem Meeresboden und im Meeresgrund) tritt in Kraft.
26.05.1972
US-Präsident Richard Nixon und der sowjetische Generalsekretär Leonid Breschew unterzeichnen als Ergebnis der Verhandlungen den ABM-Vertrag und ein Interimsabkommen hinsichtlich der weiteren nuklearen Abrüstung.
03.07.1974
Die USA und UdSSR unterzeichnen den Testschwellenvertrag, der die Explosionsenergie von unterirdischen Atomtests auf unter 150 Kilotonnen begrenzt. Dieser tritt aber erst 1990 in Kraft.
05.-30.05.1975
Die erste UN-Überprüfungskonferenz zur Kontrolle des Atomwaffensperrvertrags wird abgehalten. Es soll alle fünf Jahre eine Überprüfungskonferenz stattfinden.
28.05.1976
Die USA und UdSSR unterzeichnen den Vertrag über unterirdische Kernexplosionen zu friedlichen Zwecken.
23.05.-01.07.1978
Erste UN-Sonderkonferenz zur Abrüstung findet statt, das sogenannte Special Session on Disarmament (SSOD).
18.06.1979
In Wien werden die SALT-II Verträge zwischen den USA und der Sowjetunion unterzeichnet, die aber von beiden Seiten nicht ratifiziert werden. Der SALT-II Vertrag war eine Reaktion auf SALT-I, welche nur die Langstreckenraketen limitierte und nicht die Mittelstreckenraketen. Beide Seiten haben sich jedoch an die Vertragsbedingungen gehalten. Die Ablehnende Haltung des US-Senats erklärt sich durch den Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan Ende Dezember 1979.
16.10.1980
China führt den letzten oberirdischen Atombombentest durch.
30.11.1981
Die INF-Verhandlungen (Intermediate Range Nuclear Forces - nukleare Mittelstreckensysteme) werden aufgenommen. Die USA streben dabei die Eliminierung aller Mittelstreckenraketen an.
25.05.1982
Bei der 2. Abrüstüngsrunde in Genf legt die Sowjetunion einen eigenen INF-Vorschlag vor. Danach sollen die Höchstwerte für Mittelstreckenraketen in Europa, die einen atomaren Sprengkopf tragen können, bei 300 liegen.
12.06.1982
Über eine Million Menschen demonstrieren in New York gegen Atomwaffen und Atomenergie. Das ist die bis dahin größte Friedensdemonstration.
13.11.1983
Trotz massiver Proteste werden in Greenham Common. Großbritannien, die ersten Cruise Missiles stationiert.
15.12.1983
Der Deutsche Bundestag genehmigt mit den Stimmen der Regierungsmehrheit die Stationierung amerikanischer Pershing II-Raketen und 96 Cruise Missiles in Mutlangen. Daraufhin zieht sich die Sowjetunion aus den INF-Verhandlungen zurück.
24.11.1984
Nachdem die Beziehungen zwischen den USA und der Sowjetunion einen Tiefpunkt erreicht hatten, sämtliche Verhandlungen über Rüstungskontrolle eingestellt wurden, kommen die USA und die Sowjetunion überein, Gespräche über Probleme der Atomwaffen zu führen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlichte zuvor einen Bericht, welche die Folgen eines weltweiten Atomkriegs untersuchte. Darin steht, dass bei einem Atomkrieg 1,1 Mrd Menschen sofort sterben würden und weitere 1,1 Mrd schwer verletzt werden würden.
1985
Nordkorea unterzeichnet den Atomwaffensperrvertrag.
07.01/08.01.1985
Die Aussenminister der USA und der Sowjetunion wollen die INF-Gespräche als Teil der NST-Gespräche wieder aufnehmen.
06.08.1985
Am 40. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima lädt die Sowjetunion die USA dazu ein, auf sämtliche Atomtests zu verzichten. Die USA testen aber weiter.
15.01.1986
Michail Gorbatschow schlägt einen Drei-Stufen-Plan vor, um sämtliche Atomwaffen bis zum Jahr 2000 komplett abzubauen.
23.02.1986
Die Antwort der USA schlägt die totale Eliminierung aller Pershin-II, GLCM´s und SS-20 Raketen bis 1990 vor.
27.05.1986
US-Präsident Ronald Reagan erklärt, dass die USA sich nicht an die Bestimmungen des SALT-II Rüstungsabkommens mit den UdSSR halten werden. Als Begründung liefert er die fortwährende Aufrüstung der Sowjetunion.
11./12.10.1986
Auf dem Gipfel von Reykjavik kommt es zu einer Einigung. Demnach soll die Anzahl der INF-Sprengköpfe auf 100 reduziert werden. Die USA stimmen zu, zehn Jahre im Vertrag bleiben zu wollen.
08.12.1987
Der INF-Vertrag zwischen der USA und der Sowjetunion über die Eliminierung aller Mittel- und Kurzstreckenraketen wird unterzeichnet. Unter dem INF-Vertrag werden bis 1991 2692 Atomwaffen zerstört.
27.05.1988
Der US-Senat ratifiziert den INF-Vertrag, die Sowjetunion folgt einen Tag später. Am 01.06.1988 tritt dieser in Kraft.
09.11.1989
Fall der Berliner Mauer.
20.08.-14.09.1990
Die 4. Überprüfungskonferenz des Atomwaffensperrvertrags findet in Genf statt. Daran nehmen 140 Staaten teil. Eine Einigung wegen Artikel VI (Abrüstungsverpflichtung) wird nicht erzielt.
25.09.1990
Die USA ratifizieren den partiellen Atomteststoppvertrag.
31.07.1991
Die USA und Sowjetunion unterzeichnen den START-I Vertrag. Dieser sieht die Reduzierung von strategischen Atomwaffen auf 1600 Trägersysteme mit maximal 6000 Atomsprengköpfen vor.
25.12.1991
Dimitri Gorbatschow tritt als sowjetischer Staatspräsident zurück und übergibt Boris Jelzin als Russischem Präsidenten das Kommando über die strategischen Atomwaffen. Die EG und die USA erkennen Russland als Rechtsnachfolger der UdSSR an.
03.01.1992
Der Vertrag über die weitere Reduzierung von US-amerikanischen und russischen Atomwaffen wird unterzeichnet (START-I).
09.03.1992
China wird Mitglied im Atomwaffensperrvertrag.
16.06.1992
Präsident Bush und Präsident Jelzin unterschreiben eine gemeinsame Verständigung, ihre strategischen Atomwaffen auf 3000 bis 3500 zu reduzieren. Dieser bildet die Grundlage für den START-II Vertrag.
03.08.1992
Frankreich wird Mitglied im Atomwaffensperrvertrag.
23.09.1992
In Nevada findet der letzte Atomtest statt, es werden seitdem nur noch "subkritische" Atomtests durchgeführt.
03.01.1993
Präsident Bush und Jelzin unterzeichnen den START-II Vertrag, aber auf Grund der verschlechterten politischen Lage beider Länder tritt dieser nicht in Kraft.
05.12.1994
START-I tritt in Kraft.
11.05.1995
Der Atomwaffensperrvertrag wird auf unbestimmte Zeit verlängert.
26.01.1996
Der US-Senat stimmt für den START-II Vertrag.
08.07.1996
Der Internationale Gerichtshof erklärt den Einsatz und die Androhung des Einsatzes von Atomwaffen für völkerrechtswidrig
10.11.1996
Der Atomteststoppvertrag (CTBT) wird unterzeichnet. Der Vertrag verbietet jegliche Nukleartests. "Subkritische tests", bei denen es nicht zu einer Kettenreaktion kommt, sind durch den Vertrag nicht ausdrücklich verboten.
11. - 30.05.1998
Indien und Pakistan führen eine Reihe Atomtests durch
09.06.1998
"New Agenda Coalition" für eine atomwaffenfreie Welt wird von Ägypten, Brasilien, Irland, Mexiko, Neuseeland, Schweden, Südafrika und Slowenien gegründet.
Juni 1999
Präsident Jelzin und Präsident Clinton reden in Köln über den ABM - und START-III Vertrag.
14.10.1999
Der US-Senat lehnt die Ratifizierung des Atomteststoppvertrages ab.
14.04.2000
Die russische Duma ratifiziert den START-II Vertrag nur unter der Bedingung, dass die USA im ABM-Vertrag verbleiben. Die USA kündigen den ABM-Vertrag später und START-II tritt nicht in Kraft.
20.11.2000
Die UN-Vollversammlung beschließt die Resolution der "New Agenda Coalition".
13.12.2001
US-Präsident Bush kündigt den Rückzug aus dem ABM-Vertrag an.
24.05.2001
Die Präsidenten G. Bush und W. Putin unterzeichnen den "Strategic Offensiv Reductions Treaty" (SORT) als Ersatz für den gescheiterten START-II Vertrag. Der Vertrag sieht vor, die stationierten strategischen Atomwaffen auf jeweils höchstens 1700 bis 2200 zu reduzieren.
13.06.2001
Kündigung des ABM-Vertrags tritt in den USA in Kraft. Einen Tag später erklärt Putin, dass sich Russland nicht mehr an den START-II Vertrag gebunden fühlt und strebt den Ratifizierungsprozess nicht mehr an.
01.06.2003
Der SORT-Vertrag tritt in Kraft
11.11.2003
Der US-Kongress will den Verbot für den Bau von Miniatombomben aufheben und die Entwicklung und Testung von neuen Atomwaffen fortsetzen.
10.05.2006
Der russische Präsident W. Putin erklärt vor dem Parlament, dass Russland neue Atomwaffen und hoch entwickelte Präzisionswaffen entwickeln würde.
15.02.2007
Russland erwägt die Möglichkeit aus dem INF-Vertrag auszusteigen, falls die USA ihr Vorhaben, Raketenabwehrkomponenten in Polen und der Tschechischen Republik zu installieren, umsetzen würden.
05.12.2009
Der START-I Vertrag zwischen der USA und Russland läuft ohne ein Nachfolgeabkommen aus.
26.03.2010
NEW START-Vertrag zwischen den USA und Russland. Der Vertrag sieht vor, dass die Anzahl der Atomwaffen weiter begrenzt werden soll. Unterzeichnet wurde der Vertrag am 20.04.2010 in Prag und ist bis 2020 gültig. Der Vertrag sieht ab der Ratifizierung eine Reduzierung der Anzahl der Sprengköpfe von 2200 auf 1550 und die Anzahl der Trägersysteme von 1600 auf 800. Am 22.12.2010 hat der Senat der Vereinigten Staaten der Vertrag ratifiziert, die russische Duma folgte am 25.01.2011.
05.02.2011
Der NEW START-Vertrag tritt in Kraft.
1789
Martin Heinrich Klaproth entdeckt das Element Uran.
1873
James Clerk Maxwell veröffentlicht seine Abhandlung zum Thema "Treatise on Electricity and Magnetism".
08.11.1895
Wilhelm Conrad Röntgen entdeckt bei einem Experiment zufällig die X-Strahlen, die später nach ihm benannt werden.
01.03.1896
Henry Becquerel entdeckt bei einem Experiment mit der Phosphoreszenz von Uransalzen die "Radioaktivität". Den Begriff Radioaktivität prägt später Marie Curie.
1897
Pieter Zeeman beschreibt das mehrfache Aufspalten von Spektrallinien in einem Magnetfeld.
1899
Ernest Rutherford führt die Unterscheidung zwischen Alpha-, Beta-, und Gamma-Strahlung durch den unterschiedlichen Durchdringungsvermögen von radioaktiver Strahlung ein.
12.04.1898
Gabriel Lippmann trägt die Forschungsergebnisse von Marie Curie vor der Academie des Sciences zu ihrer Arbeit an uranhaltigen Metallen, Salzen, Oxide und Metalle vor. In ihrer weiteren Forschung entdeckte sie das Element Polonium, welches nach ihrem Heimatland benannt wird. Henri Becquerel präsentiert ihre Ergebnisse und in der Überschrift des Berichtes taucht zum ersten Mal der Begriff "radioaktiv" auf. Im Dezember desselben Jahres entdeckt sie zusammen mit ihrem Mann Pierre Curie das Element Radium.
19.10.1900
Max Planck begründet die Quantentheorie.
1903
Ernest Rutherford und Frederick Soddy veröffentlichen ihre Untersuchungen über den Zerfall der Elemente und die Chemie der radioaktiven Stoffe.
1905
Albert Einstein präsentiert die Spezielle Relativitätstheorie und stellt die Gleichung E=mc² auf.
1909
Erste Entwicklung des Geigerzählers durch Hans Geiger, ein Gerät das ionisierende Strahlung messen kann. (Verlinkung Geigerzähler)
30.10.1911
In Brüssel findet unter der Leitung von Hendrik Lorentz die Erste Solvay-Konferenz über "Die Theorie der Strahlung und Quanten" statt, unter anderem mit A. Einstein, M. Planck, M. Curie, E.Rutherford etc..
06.03.1913
Niels Bohr erstellt das Bohrsche Atommodell.
1914
H. G. Wells warnt in seiner Veröffentlichung "The World Set Free" über den Bau von atomaren Waffen, ihrem Nutzen und ihren Einfluss auf die politische Welt. Es ist eine der ersten Prognosen über atomare Waffen.
25.11.1915
Albert Einstein stellt die Allgemeine Relativitätstheorie vor.
1918
Francis William Aston baut die erste funktionierende Massenspektrografie.
1920
Ernest Rutherford entdeckt das Proton.
1923
Arthur Compton entdeckt den Compton-Effekt. Damit bezeichnet man die Vergrößerung der Wellenlänge eines Photons bei der Streuung an einem Elektron.
1925
Werner Heisenberg begründet die Quantenmechanik.
1926
Erwin Schrödinger entwickelt die Theorie der Wellenmechanik.
Februar 1927
Heisenbergsche Unschärferelation.
18.01.1932
Irene und Frederic-Joliot Curie erzeugen künstliche Isotope.
27.02.1932
James Chatwick entdeckt das Neutron.
Februar 1932
Ernest Lawrence entwickelt das Zyklotron.
12.09.1933
Leo Szilard kommt die Idee einer Kettenreaktion durch freigesetzte Neutronen in den Sinn.
Oktober 1933
7. Solvay-Konferenz zur Struktur des Atomkerns wird in Brüssel abgehalten, Teilnehmer sind u.a. E. Rutherford, N. Bohr, L. Meitner, W. Heisenberg, E. Fermi etc..
15.01.1934
I. und F. Curie entdecken künstliche Radioaktivität.
1934
Abram I. Alikhanov und Igor Kurchatov bauen das erste Zyklotron in Russland.
September 1938
Curie und Savitch produzieren Radioaktivität mit einer Halbwertszeit von 3 ½ Stunden.
19.12.1938
Otto Hahn und Fritz Straßmann entdecken die Kernspaltung.
06.01.1939
Eine theoretische Anleitung über die Kernspaltung von Uran erscheint, geschrieben von Lise Meitner.
16.01.1939
Niels Bohr wünscht nicht, dass die Geschichte über die Kernspaltung öffentlich gemacht wird, allerdings wird diese von John Feurer bei einem Treffen in Princeton angekündigt.
25.01.1939
Herbert Anderson, Schüler von E. Fermi, bestätigt die Kernspaltung von Uran mit Hilfe eines Oszilloskops.
26.01.1939
Das 5. Washingtoner Treffen, gesponsort von der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft, findet statt. Vorträge unter anderem von N. Bohr und E. Fermi über die Kernspaltung von Uran.
07.02.1939
N. Bohr gelingt die Kernspaltung von Uran235.
29.04.1939
In Berlin wird eine Geheimkonferenz über die Suche nach der Atombombe abgehalten.
26.09.1939
Zweite Berliner Geheimkonferenz: Beginn des Deutschen Atombombenprojekts, Teilnehmer u.a. Kurt Diepner, Erich Bagge, Werner Heisenberg, Paul Harteck.
21.10.1939
Das 1. Treffen des "Advisory Committee on Uranium" findet in Washington D.C. Statt. Finanzielle Hilfe wird für den Bau eines Kernreaktors zugesprochen.
01.02.1940
O. Frisch und E. Peierl präsentieren in einer Schrift ihre Idee von hoch angereichertem Uran mit einer kritischen Masse von 600g.
29.02.1940
Spaltung von Uran235 durch A. Nier.
02.03.1940
Bestätigung der Spaltung von Uran235 mit langsamen Neutronen durch J. Dunning.
1940
In der Sowjetunion entdeckt George Flerov zufällig die Spaltung von Uran.
06.11.1941
Der Dritte NSA-Bericht des Compton-Aussschusses besagt, dass die Uranbombe innerhalb von 3-4 Jahren möglich ist. 50-100 Million Dollar werden für eine Urananreicherungsanlage benötigt.
06.12.1941
A. Compton reicht den Vorschlag für den Bau einer Plutoniumbombe ein. Drei Tage später startet das Projekt ohne die Einwilligung des Präsidenten T. Roosevelt.
Dezember 1941
E. Lawrence baut den Calutron (California University Cyclotron), ein 184-Zoll Zyklotron um Uran235 zu trennen.
September 1942
Das sowjetische Atombombenprogramm unter der Leitung von Igor Kurchatov beginnt.
13.06.1942
"Nuclear fission bomb" Bericht wird an den Präsidenten T. Roosevelt von V. Bush und J. Conant übergeben. Die Wissenschaftler sind zuversichtlich über die Durchführung des Plutonium Plans.
17.06.1942
In den USA beginnt die Produktion von Plutonium, am selben Tag autorisiert T. Roosevelt das Atombombenprogramm.
August 1942
Gründung des Manhattan-Projekts; das Programm der US-Regierung zur Entwicklung der Atombombe umfasst 37 geheime Einrichtungen in 19 Staaten und geschieht in Zusammenarbeit mit Einrichtungen in England (Link Manhattan Projekt)
17.09.1942
Colonel Leslie R. Groves wird zum Leiter des Manhattan-Projekts ernannt.
05.11.1942
L. Groves erteilt den Befehl zum Bau der Konstruktion einer Produktionsstätte mit der elektromagnetischen Teilungsmethode.
16.11.1942
Los Alamos, New Mexico wird als neuer Hauptstützpunkt für das Manhattan-Projekten ausgewählt.
02.12.1942
E. Fermi und L. Szilard gelingt die erste kontrollierte Kettenreaktion in Chicago Pile Nr. 1.
23.12.1942
A. Compton berichtet L. Groves über die Durchführbarkeit des Plutonium-Plans. Geplant war, die erste Atombombe im Jahr 1945 fertig zu stellen, danach wäre es möglich einen weiteren pro Monat zu bauen.
Januar 1943
Sowjetunion: Die Entwicklung von Nuklearbomben wird beschlossen.
27.02.1943
Eine Explosion in einer Schwerwasserfabrik in Norwegen durch norwegische Widerständler behindert die deutsche Atombombenforschung
15.03.1943
Robert Oppenheimer wird zum wissenschaftlichen Leiter des Manhattan-Projekts ernannt und trifft in Los Alamos ein.
April 1943
Los Alamos beginnt u.a. mit R. Oppenheimer, J. Manley, H. Bethe, F. Bloch, R. Feynman, Durchschnittsalter 26 Jahre, ca. 3.000 Mitarbeiter.
Oktober 1943
Der Bau der Hanford-Pile für die Produktion von Plutonium beginnt.
29.11.1943
Die B-29 Bomber werden für den Transport einer künftigen Atombombe umgebaut.
03.12.1943
Britische Wissenschaftler treten dem Manhattan-Projekt bei (Quebec-Abkommen).
Dezember 1943
Neutronen in kosmischen Strahlen verursachen Atomspaltung von Uran235, Möglichkeit der Verlangsamung der Kernreaktionsgeschwindigkeit.
20.02.1944
Ende des Deutschen Atombombenprogramms, nachdem ein Schiff, welches auf dem Weg von Norwegen nach Deutschland beladen mit Schwerwasser war, von den Briten versenkt wurde.
03.03.1944
Beginn der Atombombenabwurftests mit B-29 Bombern.
27.03.1944
Belgien verkauft alle Schürfrechte der Uranressourcen in Belgisch-Kongo an die USA und Großbritannien für 375Mio Dollar.
Mai 1944
Alamogordo, New Mexico wird für den ersten Test der Atombombe ausgewählt.
Juni 1944
Hoch angereichertes Uran235 trifft in Los Alamos ein.
September 1944
Beginn der Calutron-Operation: jeden Tag werden 100g von 10% angereichertem Uran produziert.
Oktober 1944
Sowjetunion: Boris Kurchatov (Bruder von Igor Kurchatov) produziert mehrere Mikrogramm Plutonium.
Januar 1945
Nachweis der kritischen Masse von Uran235 durch Otto Frisch.
05.02.1945
Plutonium239 wird von Hanford nach Los Alamos transportiert.
Februar 1945
Zeitplan für den Trinity-Test wird erstellt.
12.04.1945
Nachweis der kritischen Masse von Plutonium239 durch Otto Frisch.
24.04.1945
Präsident Truman und Kriegsminister Henry L. Stimson diskutieren über Details des Manhattan- Projekts.
24.04.1945
Deutsche Atomwissenschaftler werden in Hebingen festgenommen (C. Weizsäcker, O. Hahn, M. von Laue), wenige Wochen später auch W. Heisenberg.
09.05.1945
Das Interim Committee on nuclear power trifft sich und prognostiziert, dass die Sowjetunion in sieben Jahren eine Nuklearwaffe entwickeln kann.
28.05.1945
L. Szilard äußert dem Berater des Präsidenten J. Byrnes gegenüber bedenken über die Nutzung der Atombombe. Er wird abgewiesen.
12.07.1945
Plutoniumkern kommt in Alamogordo an, einen Tag später folgt der explosive Bauteil.
16.07.1945
Trinity-Test. Erster Atombombentest der Welt (siehe auch Trinity Test)
16.07.1945
Vier Stunden nach dem Trinity-Test wird die Bombe "Little Boy" mit dem Kreuzer "Indianapolis" verschifft.
17.07.1945
L. Szilard und 70 weitere Wissenschaftler händigen eine Petition an Präsident Truman gegen die Benutzung von Atomwaffen aus.
23.07.1945
Fertigstellung des 2. Plutoniumkerns.
26.07.1945
Der Kreuzer "Indianapolis" kommt in Tinian an, "Little Boy" wird abgeladen.
26.07.1945
Sprengkopf des Uran235, der Plutoniumkern und der Zünder werden nach Tinian gebracht.
02.08.1945
Teile von "Fat Man" werden nach Tinian verschifft.
05.08.1945
Der 06.08.1945 wird für den Abwurf der Atombombe durch Curtis LeMay festgelegt. Little Boy wird an den B-29 Bomber namens Enola Gay angebracht, benannt nach der Mutter des Piloten.
06.08.1945
Erster Atombombenabwurf auf Hiroshima.
08.08.1945
"Fat Man" wird an einen B-29 Bomber angebracht.
09.08.1945
Zweiter Atombombenabwurf auf Nagasaki.
16.10.1945
R. Oppenheimer verlässt Los Alamos und tritt als wissenschaftlicher Leiter des Manhattan- Projekts zurück.
24.12.1945
Der Beginn des sowjetischen Atomprogramms wird offiziell dem US-Botschafter verkündet.
02.04.1946
Das Sowjetische "Los Alamos" Sarov wird 400km östlich von Moskau errichtet.
01.01.1947
Das "Atomic Energy Commission" (AEC) wird gegründet und ersetzt das Manhattan-Projekt.
Oktober 1947
Das Atomwaffenarsenal der USA beträgt 56 Atomwaffen.
15.04.1948
Atomwaffentests im Eniwetok-Atoll auf den Marshall-Inseln.
07.06.1948
Der Plutonium produzierende Reaktor wird in der Sowjetunion fertiggestellt. Produktionsmenge beträgt 100g am Tag.
August 1948
Intellektuelle aus aller Welt treffen sich in Polen, um gegen die militärische Nutzung von wissenschaftlichen Errungenschaften zu diskutieren und warnen über das Risiko eines Atomkriegs.
29.08.1949
Sowjetunion gelingt erster Atombombentest in Semipalatinsk
30.10.1949
R. Oppenheimer und J. Manley sprechen sich gegen die Entwicklung der Wasserstoffbombe aus, E. Fermi und I. Rabi hingegen beteuern, dass die Entwicklung dieser eine Abrüstung voranbringen würde.
03.10.1952
England testet erste Atombombe auf den Monte Bello Inseln in Australien.
01.11.1952
Erster Test einer Wasserstoffbombe, 700mal stärker als Little Boy auf dem Eniwetok Atoll. Die Insel Enugelap verschwindet komplett.
01.03.1954
Ein weiterer Wasserstoffbombentest auf dem Bikini-Atoll, Sprengkraft 15Megatonnen.
06.08.1955
Die 1. Weltkonferenz gegen die A- und H-Bombe in Hiroshima tagt.
22.11.1955
Sowjetunion testet erste Wasserstoffbombe, Sprengkraft 1,6MT.
1955
Atomwaffenarsenal der USA beträgt 2422.
September 1957
Erste unterirdische Zündung einer Atombombe in Nevada um ein künstliches Erdbeben zu simulieren.
1957
Der US-amerikanische Chemiker Linus Pauling beginnt einen Petitionsfeldzug gegen Atomwaffen und Atomwaffentests und übergibt die Petition 1958 der US-Regierung, die von mehreren tausend Wissenschaftlern aus der ganzen Welt unterzeichnet wurde und in dem gefordert wird, sämtliche Atombombentests einzustellen. Dafür erhält er 1962 den Friedensnobelpreis.
1959
Nukleares Waffenarsenal der Sowjetunion: 1050.
Februar 1962
Frankreich testet Atombombe in der Sahara.
Oktober 1964
China testet Atombome in Lop Nor.
05.12.1965
Eine mit einer Wasserstoffbombe beladenes Flugzeug stürzt 300km östlich der Okinoerabu Inseln ab.
29.07.1973
Schwere Explosion in der Wiederaufbereitungsanlage Windscale in Großbritannien, bei der ein großer Teil der Anlage kontaminiert wird.
18.05.1974
Indien teste Atombombe in Rajastan.
12.07.1977
Präsident Jimmy Carter beschließt die Entwicklung einer Neutronenbombe.
28.03.1979
Im Druckwasserreaktor von Three Mile Island, Harrisburg kommt es zum GAU. Dabei wird der Reaktor irreparabel zerstört, die Stadt musste evakuiert werden.
20.09.1980
Ein Techniker lässt einen Schraubenschlüssel in einem Titan-Raketen-Silo fallen. Dabei explodiert ein Kraftstofftank und schleudert den neun Megatonnen-Sprengkopf 600 Meter in die Höhe. Ein Mensch stirbt und 21 weitere werden verletzt.
09.04.1981
Die USS-George Washington, ein U-Boot beladen mit 160 Sprengköpfen kollidiert mit einem Japanischen Frachter in der Ostchinesischen See.
26.04.1986
Das sowjetische Atomkraftwerk Tschernobyl explodiert und fordert zahlreiche Menschenleben.
30.09.1999
In der Urankonversionsanlage Tokaimura in Japan wurden anstelle einer zulässigen Menge von 2,5 kg 16 kg Uranhexanfluorid in einen Tank eingebracht. Drei Arbeiter waren tödlichen bis annähernd tödlichen Dosen von Radioaktivität ausgesetzt. Die beiden Schwerstverstrahlten sind gestorben.
12.08.2000
Das russische Atom-U-Boot Kursk sinkt in der Barentssee. Nach Angaben der Behörden waren keine Atomwaffen an Bord. Alle Insassen sind bei dem Unfall gestorben.
11.11.2003
Der US-Kongress will das Verbot für den Bau von Miniatombomben aufheben und die Entwicklung und Testung von neuen Atomwaffen fortsetzen.
11.03.2011
Im Kernkraftwerk von Fukushima, Japan ereignet sich nach dem T?hoku-Erdbeben eine Kernschmelze in den Reaktorblöcken 1-3. Dabei sind große Mengen an radioaktivem Material freigesetzt worden und kontaminierten Luft, Wasser und Boden. Zahlreiche Menschen mussten aus der Umgebung evakuiert werden. Die japanische Atomaufsichtsbehörde stufte die Katastrophe mit der Höchststufe 7 laut der Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse ein.
06.08.2011
Bundespräsident Wullf unterzeichnet das "13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes", das die Beendigung der Kernenergienutzung und Beschleunigung der Energiewende regelt. Beschlossen wurde das Gesetz unmittelbar nach der Katastrophe in Fukushima.