Mit welchen Strategien und Innovationen agierten deutsche Unternehmerinnen im 19. Jahrhundert? Wie durchbrachen sie bürgerliche Geschlechterrollen, die ab dem 18. Jahrhundert Frauen in den privaten Raum verdrängten? Und warum wissen wir bis heute kaum etwas über diese Frauen? Diesen Fragen widmet sich Juliane Clegg in ihrem Forschungsprojekt in der Abteilung Unternehmensgeschichte. Mithilfe bisher unerschlossener Archivbestände identifiziert sie Unternehmerinnen, analysiert ihre Geschäftsstrategien und beleuchtet ihren Beitrag zur ökonomischen Entwicklung.
„Frauen wurden historisch oft als Akteurinnen im Wirtschaftsleben unterschätzt oder sogar bewusst ignoriert. Mein Ziel ist es, ihre Geschichten sichtbar zu machen und zu zeigen, wie Frauen in Führungspositionen die Wirtschaft schon damals prägten“, erklärt Juliane Clegg. Die Aufnahme in das Eliteprogramm ermöglicht es Juliane Clegg, mit der Rolle von Frauen als ökonomischen Leistungsträgerinnen neue Akzente in der Unternehmensgeschichte zu setzen.
Das Eliteprogramm der Baden-Württemberg Stiftung unterstützt seit 2002 exzellente Nachwuchswissenschaftler*innen auf ihrem Weg zur Professur. Für deren Projekte werden über eine Laufzeit von maximal drei Jahren bis zu 200.000 Euro für Personal-, Reise-, Sach- und Investitionskosten zur Verfügung gestellt. Damit ermöglicht die Stiftung eigenverantwortlich beantragte und verwaltete Forschungsprojekte. Sie fördert darüber hinaus Kompetenzen in Lehre, Wissenschaftsmanagement und akademischer Selbstverwaltung. Zur neuen Kohorte gehören insgesamt 12 Postdocs von sechs Universitäten, von der Universität Stuttgart das Projekt zu Unternehmerinnen.