Starke Frauen? Adelige Damen im Südwesten des spätmittelalterlichen Reiches, hg. von Klaus Oschema, Peter Rückert und Anja Thaller. Stuttgart: Kohlhammer 2022. 290 Seiten mit zahlreichen Abb. ISBN 978-3-17-042251-3.
Der Begleitband und Katalog zur Ausstellung ist in drei Sprachen erschienen:
Die Tochter des Papstes: Margarethe von Savoyen. Begleitbuch und Katalog zur Ausstellung, bearb. von Peter Rückert, Anja Thaller und Klaus Oschema. Stuttgart: Kohlhammer 2020. 248 Seiten mit CD. ISBN 978-3-17-039341-7.
La Fille du Pape: Marguerite de Savoie. Catalogue de l’exposition, sous la direction Peter Rückert, Anja Thaller et Klaus Oschema. Stuttgart: Kohlhammer 2020. 248 pages avec CD. ISBN 978-3-17-039679-1.
La Figlia del Papa: Margherita di Savoia. Catalogo della mostra, sotto la direzione di Peter Rückert, Anja Thaller e Klaus Oschema. Stuttgart: Kohlhammer 2020. 248 pagine con CD. ISBN 978-3-17-039678-4.
Die zweite Serie der Reihe Chartae Latinae Antiquiores publiziert alle in den europäischen Archiven und Bibliotheken aufbewahrten Urkunden des 9. Jahrhunderts. Band 115 enthält die Privaturkunden Deutschlands.
Die zweite Serie der Reihe Chartae Latinae Antiquiores publiziert alle in den europäischen Archiven und Bibliotheken aufbewahrten Urkunden des 9. Jahrhunderts. Band 116 enthält alle Urkunden, die heute noch in österreichischen Archiven erhalten sind.
Das Schreiben, Verwalten und Aufbewahren von Dokumenten in einer spätmittelalterlichen Reichsstadt kann kaum irgendwo so intensiv beleuchtet werden wie für Esslingen. Der von der Universität Stuttgart und dem Stadtarchiv Esslingen gemeinsam erarbeitete Band umfasst zwölf Beiträge, die aus verschiedenen Blickwinkeln und unter Auswertung diverser Quellengruppen Schriftlichkeit und Verwaltungspraxis unter modernen Fragestellungen behandeln.
Die Autorinnen und Autoren gewinnen dabei durch subtile Untersuchungen des Quellenmaterials neue und überraschende Einblicke sowohl für die Schriftlichkeitsforschung als auch für die regionale wie allgemeine Stadtgeschichte.
Beziehungen zwischen dem Ostseeraum und Italien - vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert
Dieser Band umfasst Beiträge einer internationalen Tagung der Historischen Kommission für Ost- und Westpreußische Landesforschung und der Universität Innsbruck, die die Kulturkontakte zwischen dem südlichen Ostseeraum und Italien vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung Tirols als Vermittler beleuchten.
Über den Deutschen Orden, seinen Sitz und Venedig und mehr noch durch seine Ballei an der Etsch und im Gebirge (Tirol) gab es seit dem Hochmittelalter intensive wechselseitige Kulturbeziehungen zwischen dem Ostseeraum und Italien. Adlige Italiener unterstützten den Orden aktiv im Heidenkrieg. Der Humanist Enea Silvio Piccolomini strebte nach dem Frauenburger Bischofssitz, ehe er Papst Pius II. wurde. Die italienischen Universitäten bildeten preußische Studenten aus, die römischen Jesuiten verwalteten die Schule auf der Marienburg. Die Ideen des Königsberger Philosophen Immanuel Kant fanden in Italien glühende Verehrer. Der Ostpreuße Gregorovius durchwanderte das Land seiner Sehnsucht.
Für die Erforschung spätmittelalterlicher Lebenswelten stellen Briefe eine unverzichtbare Quelle dar. Sie informieren unmittelbar über das Alltagsleben, unterrichten über verwandtschaftliche Beziehungen oder geben Auskunft über herrschende Umgangs- und Kommunikationsformen. Im Mittelpunkt des Bandes steht die herrschaftliche Korrespondenz im deutschen Südwesten, die besonders dicht überliefert ist und durch die Heiratsverbindungen des Hauses Württemberg mit italienischen Fürstenhäusern auch einen Einblick in transnationale Begegnungen und kulturellen Transfer gewährt. Die Beiträge gehen auf eine internationale Tagung zurück, die das Landesarchiv Baden-Württemberg gemeinsam mit der Universität Innsbruck und dem Arbeitskreis für Landes- und Ortsgeschichte Stuttgart im November 2013 veranstaltete. Sie befassen sich sowohl mit privater wie auch politischer Korrespondenz und thematisieren unterschiedliche Formen schriftlicher Kommunikation, das Botenwesen, Herrschaftskonflikte und Fehdebriefe oder den Umgang mit Etikette und Emotionalität in fürstlichen Briefwechseln.
Die Eingliederung Tirols in den habsburgischen Herrschaftskomplex:
von den vorbereitenden Ereignissen und der Übergabe durch Margarete Maultasch bis zu den heute spürbaren Auswirkungen
Für Tirol stellte die Übergabe des Landes an die Habsburger im Jahr 1363 die wohl entscheidendste Weichenstellung seiner Geschichte dar. Auch wenn dieses Ereignis weniger spektakulär erscheinen mag und nicht so im Bewusstsein der Bevölkerung verankert ist wie etwa die Geschehnisse des Jahres 1809, so sind seine Auswirkungen doch ungleich höher einzuschätzen: Die wechselvolle Geschichte der Grafschaft Tirol wäre vermutlich in ganz andere Bahnen gelenkt worden, hätte nicht die Zugehörigkeit zu einem der mächtigsten Reiche Europas ein so hohes Maß an Rückhalt und Schutz geboten.
Wurden Urkunden in der traditionellen Forschung bisher in erster Linie als Rechtssicherungsinstrumente betrachtet, versucht der metadiplomatische Ansatz des vorliegenden Werkes, den durch die Reduzierung der Urkunde auf ihren Text bedingten Dimensionsverlust auszugleichen. Die Urkunde tritt somit in einer neuen Sicht als visuelles Medium, dessen äußere Form nicht bedeutungslos ist, zutage. Aus dieser erweiterten Perspektive sind selbst für die Karolingerzeit nochmals neue Quellen-horizonte zu erschließen. Denn die Quellen sind zwar dem Text nach seit langem bekannt, aber neben der Deutung der Urkunden als Herrschaftszeichen ist nun auch auf deren Memorialcharakter zu verweisen. In vorliegendem Buch werden zunächst die Originale karolingischer Kaiser- und Königsurkunden vom Jahre 751 bis 911 vorgestellt. Diese Stücke sind direkte Zeugnisse des Kommunikations-prozesses und expliziter Ausdruck herrscherlichen Willens – gerade in Bezug auf die äußeren Formen. Danach werden auch die Privaturkunden in einzelnen Regionen analysiert, und diese Ergebnisse dann mit denen der Herrscherurkunden konfrontiert. Der erstmalige Ansatz dieses Werkes, die karolingische Urkundenpraxis – also in erster Linie ihre Entstehungs- und Gebrauchssituation – als Ganzes darzustellen, verfolgt das Ziel, einen Beitrag zur semiotischen Grammatik des Hoheitszeichens Urkunde in der Karolingerzeit zu leisten. Ausführliche Register und Graphiken erschließen dieses monumentale Werk.