Allgemeines zum Bachelor-Studium
In den geisteswissenschaftlichen Fächern und einigen anderen Disziplinen wird, soweit man kein Lehramt anstrebt, das Studium mit einem ersten Universitätsexamen abgeschlossen, das zum akademischen Titel Bachelor of Arts (B.A.) führt.
Das Bachelorstudium ist ein Kombinationsstudium - das heißt, Sie müssen zum Hauptfach GNT ein weiteres Nebenfach wählen. Das eröffnet Ihnen die Möglichkeit, zum Teil sehr unterschiedliche Interessen miteinander zu verbinden.
An der Universität Stuttgart lassen sich derzeit eine Vielzahl von Fächern in einem Bachelorstudiengang kombinieren. Darunter befinden sich auch naturwissenschaftliche und ingenieurwissenschaftliche Fächer, die zu einer Kombination mit dem Fach Geschichte der Naturwissenschaften und Technik besonders gut geeignet sind. Als Nebenfach ebenfalls zu empfehlen ist neben Geschichte oder Philosophie auch Kunstgeschichte. (Bitte beachten Sie bei Ihrer Wahl eines Nebenfachs auch eventuelle Zulassungsvoraussetzungen und -beschränkungen. Dies betrifft beispielsweise sprachliche Anforderungen wie Lateinkenntnisse.)
Da das Fach Geschichte der Naturwissenschaften und Technik kein gymnasiales Lehrfach ist, können Sie GNT nicht als Lehramtsstudienfach studieren.
Nähere Informationen zum Bachelorstudium an der Universität Stuttgart, möglichen Kombinationsfächern usw. finden Sie auf den amtlichen Seiten der Universität.
Voraussetzungen für das GNT-Studium
Die wichtigsten Voraussetzungen, um an der Universität Stuttgart GNT zu studieren, sind die Allgemeine Hochschulreife und die ausreichende Beherrschung der deutschen und der englischen Sprache. Ein Numerus clausus besteht nicht.
Da die wichtigsten Forschungsergebnisse heute meist in englischer Sprache veröffentlicht werden, wird im GNT-Studium auch die Kenntnis der englischen Sprache vorausgesetzt (von einem GNT-Studium ohne ausreichende Englischkenntnisse ist dringend abzuraten).
Wir empfehlen Ihnen darüber hinaus, sich zumindest Grund- bzw. Lesekenntnisse in einer weiteren Fremdsprache anzueignen. Hier ist neben Latein in erster Linie die französische Sprache zu nennen.
Die entsprechenden Kenntnisse können Sie an der Universität Stuttgart in den Sprachkursen für Hörer aller Fakultäten erwerben. Das Kursangebot finden Sie auf den Seiten des Sprachenzentrums. Das Historische Institut der Universität Stuttgart bietet außerdem spezielle zweisemestrige Latein-Kurse an. Nähere Einzelheiten finden Sie im Kommentierten Vorlesungsverzeichnis des Historischen Instituts.
GNT im Hauptfach
Studienverlaufsplan Hauptfach GNT PO 2018
Studierende, die das GNT-Studium vor dem WS 2018/19 begonnen haben, studieren nach der Prüfungsordnung und dem Studienverlaufsplan von 2014
Das Studium des Hauptfaches GNT umfasst neben den Veranstaltungen der Wissenschafts- und Technikgeschichte zwei Wahlpflichtbereiche. Welche Bereiche dies im Einzelnen sind, hängt vom Nebenfach ab.
Wird als Nebenfach (i) ein mathematisches, natur- oder ingenieurwissenschaftliches Fach (MNI), das an der Universität Stuttgart angeboten wird, oder (ii) Geschichte oder (iii) Philosophie gewählt, so bilden jeweils die beiden anderen Fächer die Wahlpflichtbereiche. Wird als Nebenfach ein anderes als die oben genannten gewählt, so bilden (i) MNI und (ii) Geschichte die Wahlpflichtbereiche.
Im Rahmen des Bachelor-Studiums im Hauptfach GNT müssen Lehrveranstaltungen, die dem Erwerb von überfachlichen, berufsfeldorientierten Qualifikationen dienen, belegt werden.
Darunter fallen Lehrveranstaltungen, die praktische Fähigkeiten vermitteln, die nach dem Bachelor-Abschluss im Berufsleben von großer Relevanz sein können. Dies geschieht beispielsweise in Projektseminaren. Entsprechende Kenntnisse können aber auch durch Teilnahme an einem Praktikum erworben werden.
Das Fach GNT arbeitet in erster Linie nach der historisch-kritischen Methode, wie sie in den Geschichtswissenschaften entwickelt wurde. Wenn Sie als Naturwissenschafts- und Technikhistoriker/in arbeiten wollen, ist es aber auch notwendig, dass Sie die grundlegenden Fragestellungen und Arbeitsweisen der exakten Naturwissenschaften und der Ingenieurwissenschaften kennen.
Das GNT-Studium erstreckt sich daher grundsätzlich auf vier Bereiche:
- Geschichte der Naturwissenschaften und Technik
- Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften (MNI)
- Geschichte
- Philosophie
Alle Studierenden müssen die Lehrveranstaltungen des Hauptbereichs GNT (1.) besuchen. In den Nebenbereichen (2., 3. und 4.) besteht für Sie eine Studienpflicht, deren Art und Umfang von der Wahl Ihres Nebenfachs abhängt und sich daraus ergibt.
Diesen Bereich decken die Lehrveranstaltungen der Abteilung GNT ab. Wir bieten die folgenden Typen von Lehrveranstaltungen an:
- Kursvorlesungen behandeln in einem sechssemestrigen Zyklus überblicksmäßig die Entwicklung der Naturwissenschaften (Physik, Astronomie, Chemie usw.) und der Technik von der Antike bis ins 20. Jahrhundert.
- Spezialvorlesungen ergänzen die Kursvorlesungen und vertiefen einzelne Epochen oder spezielle Themen aus der Wissenschafts- und Technikgeschichte. Ihre Inhalte sind vor allem durch die Forschungsschwerpunkte der Abteilung GNT geprägt - gelegentlich bieten aber auch auswärtige Dozentinnen und Dozenten GNT-Vorlesungen in Stuttgart an.
- Proseminare sind für die Studienanfänger/innen da. Das systematische Proseminar führt in die historisch-kritische Arbeitsmethode ein; im thematischen Proseminar vertiefen Sie Ihre Kenntnisse und wenden sie an einem speziellen naturwissenschafts- oder technikgeschichtlichen Thema an.
- (Haupt-)Seminare behandeln jeweils bestimmte Schwerpunktsthemen und dienen der Vorbereitung zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten. Sie setzen die Beherrschung der Methodik voraus, wie sie in den Proseminaren vermittelt wird.
Im Allgemeinen müssen Sie im Laufe eines Hauptseminars ein bestimmtes Thema selbstständig bearbeiten und darüber ein Referat halten. Eine schriftliche Fassung des Referats ist meist am Ende des Semesters in Form einer wissenschaftlichen Hausarbeit abzugeben. - Übungen werden im Fach GNT im allgemeinen als Lektürekurse abgehalten, in denen Sie aktiv mitarbeiten. In ihrem Mittelpunkt steht die gemeinsame Lektüre und Interpretation von Quellentexten.
In jedem Semester ist der Zeitraum, den die jeweilige Kursvorlesung behandelt, auch das Thema eines Lektürekurses. Andere Übungen werden zu freien Themen veranstaltet. - Kolloquien sind Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen, in denen Mitarbeiter/innen, Doktorand/inn/en, fortgeschrittene Studierende der Abteilung und auswärtige Wissenschaftler/innen über ihre Forschungen zur Naturwissenschafts- und Technikgeschichte berichten - z. B. im Dialogo (Vortragsveranstaltung, die unregelmäßig im Semester stattfindet).
- Exkursionen sind ein- oder mehrtägige Studienfahrten zu Zielen, die für Wissenschafts- und Technikhistoriker/innen von Interesse sind - z. B. Museen, Forschungseinrichtungen oder Denkmale. Im Allgemeinen finden für die Exkursionen eigene Vorbereitungsseminare statt, deren Besuch für die Exkursionsteilnehmer/innen Pflicht ist.
- Projektseminare führen direkt an die berufliche Tätigkeit heran. In ihnen werden technik- beziehungsweise wissenschaftshistorische Themen in der Praxis erarbeitet und für ein größeres Publikum aufbereitet.
- Praktika dienen dazu, einen Einblick in den Alltag eines möglichen späteren Arbeitsbereiches zu gewinnen. Sie können in einem Archiv, einem Museum, einer wissenschaftlichen Bibliothek, einer Schule, einem Verlag, in der Redaktion einer Zeitung oder Medienanstalt oder in einem Industrieunternehmen gemacht werden. Ein Zeugnis der betreffenden Institution muss Auskunft über die Dauer des Praktikums sowie über die Art der Beschäftigung geben und bescheinigen, dass die Praktikantin / der Praktikant aus persönlicher Erfahrung praktische Kenntnis der charakteristischen Elemente des jeweiligen Berufsfeldes erhielt. Das Praktikum ist durch die vorsitzende Person des Prüfungsausschusses vor Beginn des Praktikums zu genehmigen.
Projektseminare und Praktika dienen dem Erwerb berufsfeldorientierter Qualifikationen, wie sie in der Prüfungsordnung vorgesehen sind.
Außer der Teilnahme an den Lehrveranstaltungen ist besonders das Selbststudium einschlägiger Fachliteratur wichtig. Es dient der Vertiefung und Verbreiterung des Wissens, das in den Lehrveranstaltungen vermittelt wird.
Für diejenigen Studierenden des Faches GNT, die weder Mathematik noch eine Natur- oder Ingenieurwissenschaft (MNI) als Nebenfach studieren, ist dieser Bereich Wahlpflichtbereich. Im Wahlpflichtbereich Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaft (MNI) müssen Sie ein Fach auswählen, in dem während des gesamten Bachelorstudiums insgesamt 6 Leistungspunkte immer im selben Fach zu erwerben sind. Dabei sollen praktische Anteile wie Übungen, Seminare, Lektürekurse, Praktika oder ähnliches enthalten sein.
Für Hinweise und Tipps können Sie sich gerne immer an die Fachstudienberatung wenden. Hier können SIe auch klären, wie diese Leistungen belegt unf zur Prüfung angemeldet werden können.
Für alle Studierenden des Faches GNT ist das Modul 'Methode und Theorie' (bestehend aus Seminar und Übung) verpflichtend.
GNT im Nebenfach
Die entsprechenden Leistungsanforderungen entnehmen Sie bitte der Übersicht im Studienverlaufsplan. Für Erläuterungen zu einzelnen Veranstaltungstypen finden Sie entsprechende Hinweise unter GNT im Hauptfach.
Das Studium
Das Studium ist in drei Studienjahre von jeweils zwei Semestern unterteilt. Nach dem ersten Studienjahr müssen die für die Orientierungsprüfung geforderten Leistungen erbracht worden sein. Die bestandene Orientierungsprüfung und die im zweiten Studienjahr zu erbringenden Leistungen (vgl. Tabelle) sind Voraussetzung für die Zulassung zur Bachelor-Prüfung.
Während des Studiums
- erhalten Sie einen Überblick über die Geschichte der Naturwissenschaften und Technik aller Epochen;
- bekommen Sie Einblick in die Entwicklung naturwissenschaftlich-technischer Ideen und Theorien und in ihre Beziehungen zur Geistes-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte;
- lernen Sie die allgemein-historischen und die fachspezifischen Fragestellungen und Methoden kennen;
- lernen Sie mit der Fachliteratur, mit verschiedenen Quellen und Quellenarten, mit Bibliographien und anderen Hilfsmitteln umzugehen;
- sammeln Sie erste praktische Erfahrungen in möglichen Arbeitsgebieten eines Technik- oder Wissenschaftshistorikers.
Mit der Orientierungsprüfung soll die Studienwahlentscheidung überprüft werden, um eventuelle Fehlentscheidungen ohne großen Zeitverlust korrigieren zu können. Sie sollen zeigen, dass Sie den Anforderungen an ein wissenschaftliche Studium in der gewählten Fächerkombination gewachsen sind und dass Sie insbesondere die sprachlichen und methodischen Fertigkeiten erworben haben, um das Studium mit Erfolg fortsetzen zu können.
Die Orientierungsprüfung besteht in GNT (Haupt- und Nebenfach) aus den Prüfungsleistungen, die zum Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an den Pflicht- und Wahlpflichtveranstaltungen des ersten Studienjahres erbracht werden müssen. Diese entnehmen Sie bitte der aktuell gültigen Prüfungsordnung. Einen Hinweis finden Sie auch in der Tabelle (siehe unten). Bitte beachten Sie dabei, dass diese Tabelle keinen rechtsverbindlichen Charakter hat!
Die Bachelor-Prüfung ist der berufsqualifizierende Abschluss des Bachelor-Studiengangs. Mit ihr weisen Sie nach, dass Sie in GNT (im Hauptfach) über ein breites Grundwissen sowie über vertiefte Kenntnisse in Teilgebieten verfügen und das methodische Instrumentarium in GNT in dem Maße beherrschen, das für die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse in verschiedenen Praxisfeldern notwendig ist. Im Nebenfach GNT weisen Sie nach, dass sie außer Grundkenntnissen über eine systematische Orientierung verfügen und das wesentliche methodische Instrumentarium beherrschen.
Voraussetzung zur Zulassung zur Bachelor-Prüfung sind die Prüfungsleistungen, die zum Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an den Pflicht- und Wahlpflichtveranstaltungen des ersten und des zweiten Studienjahres erbracht werden müssen (vgl. Tabelle unten).
Die Bachelor-Prüfung besteht in GNT (Haupt- und Nebenfach) aus den Prüfungsleistungen, die zum Nachweis der erfolgreichen Teilnahme an den Pflicht- und Wahlpflichtveranstaltungen des dritten Studienjahres erbracht werden müssen. Dabei gehen die benoteten Prüfungsleistungen mit dem Gewicht der mit ihnen jeweils erworbenen Leistungspunkte ein. In Veranstaltungen der Wahlpflichtbereiche erworbene Noten bleiben dabei außer Betracht.
Die Bachelor-Arbeit soll zeigen, dass Sie in der Lage sind, innerhalb einer vorgegebenen Frist (12 Wochen) eine Aufgabenstellung aus dem Fachbereich der GNT selbstständig nach wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten und die Ergebnisse sachgerecht darzustellen. Thematisch schließt die Bachelor-Arbeit oft an eine wissenschafts- oder technikhistorische Lehrveranstaltung aus dem zweiten oder dritten Studienjahr an. Bei der Arbeit werden Sie von der Themenfindung bis zur Fertigstellung durch die Bachelor-Schreibwerkstatt begleitet.
Weiterführende Links
- Lehrveranstaltungen
Aktuelles KVV und Archiv früherer Semester - Studienführer
Wichtige Informationen zum BA-Studium - Studienbeginn
Wichtige Tipps zum Studienbeginn - Bewerbung
Hilfreiche Tipps zur Bewerbung - Promotion
Weiterführendes finden Sie hier