Unter den lateinamerikanischen Ländern ist Mexiko für viele Europäer, die während des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat verlassen mussten, von besonderer Bedeutung. Die politischen Umwälzungen zwangen viele Lehrende, Schriftsteller und Künstler der verschiedensten
intellektuellen Bewegungen, darunter auch viele jüdischen Glaubens, gerade in diesem fernen Teil der Welt eine neue Heimat zu suchen. (vgl. Kodym 2020, S. 176)
Der folgende Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll einen Überblick über die damalige Situation und politische Stimmung in Mexiko sowie über die Besonderheiten der deutschsprachigen Exilanten und deren Organisations- und Austauschformen geben. Darüber hinaus soll der lange Weg der Flucht aufgezeigt werden. Abschließend wird eine Auswahl von Exilanten aus den Bereichen Literatur, Kunst und Architektur vorgestellt.
Die Sichtweise Mexikos auf die Einwanderung ändert sich mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie wird als Mittel gesehen, um Wachstum und Modernisierung ins Land zu bringen. Die Einwanderer werden als wertvolle Ressource für den Aufbau des Landes betrachtet. Unter anderem entstehen in der Gegend von Calles und Obregón Siedlungsprojekte, in denen sich zwischen 1920 und 1930 zwischen 8.000 und 9.000 europäische Juden, vor allem aus Osteuropa, niederlassen.
Die eher positive Stimmung hält jedoch nicht lange an. Die Weltwirtschaftskrise von 1929 führt dazu, dass der Schutz der Arbeitsplätze der einheimischen Arbeitskräfte in den Vordergrund rückt. Dies zeigt sich vor allem 1931 in der „Segunda Convención Nacional de Migración“, in der ein Aufnahmestopp für ausländische Arbeitskräfte verhängt wird. Sie wurden zunehmend als Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt wahrgenommen. (vgl. Bokser-Liwerant 1995, S. 26.)
Insgesamt verteilt sich die Anzahl der Auslandsdeutschen in Lateinamerika vor 1933 wie folgt:
Darüber hinaus existierten 1500 Deutsche Schulen und 120 Deutsche Zeitungen mit einer Auflage von 10000-45000 Exemplaren. (vgl. Kießling 1980, S. 53.)
Diese Tatsache erscheint zunächst paradox, da das Mestizentum ein integraler Bestandteil der Bevölkerung in Lateinamerika ist. Der Begriff "Mestizen" bezeichnet Menschen, die europäische Vorfahren haben und mit der indigenen Bevölkerung Lateinamerikas verwandt sind. Dies drückt die „…ethnische Pluralität und kulturelle Vielfalt" der mexikanischen Identität aus. (vgl. Bokser-Liwerant 1995, S.27.)
Auch heute besteht der Anteil der Mestizen an der Gesamtbevölkerung Mexikos zu 62 % (Zahlen von 2012).(vgl. CIA (o.J.).) Doch leider sehen sich zunehmend auch Einwanderer mit einer anderen Realität konfrontiert.
„Tatsächlich war der von unterschiedlich rechtsnationalistischen Kräften auf die Regierung ausgeübte Druck eine Konstante während der Dreißiger Jahre. Nationalistische Gruppen zunehmend faschistischer und antisemitischer Prägung entstanden in großer Zahl, Berufs- und Interessenverbände hielten die öffentliche Diskussion ihrer Ausgrenzungsforderungen in Gang.“ (vgl. Bokser-Liwerant 1995, S.27.)
Diese Stimmung im Land könnte für Personen, die nach Mexiko emigrieren möchten, gewisse Herausforderungen mit sich bringen. Die Zusage von Präsident Cárdenas bei der Konferenz von Evian 1938, Opfern des Faschismus helfen zu wollen, indem er die Einwanderung ermöglichte, wurde bereits ein Jahr später leider nicht mehr aufrechterhalten. Die Zahl der Einwanderer wurde begrenzt: Aus Deutschland auf höchstens 1000 Personen pro Jahr. Das Nachbarland Österreich, welches 1938 noch eine Höchstmenge von 5000 Personen aufweist, wird gar komplett gestrichen. Während des Nazi-Regimes sind schätzungsweise zwischen 1850 und 2250 jüdische Flüchtlinge eingereist.
Es ist offensichtlich, dass die Intention, den Opfern des Faschismus zu helfen, zwei Seiten hat und auf politisch-gesellschaftlichen Vorurteilen beruht. Das ist inakzeptabel. Einerseits erhoffen sich Gruppierungen, dass Personen Asyl erhalten, die durch ihre Abstimmung und Kultur vermeintlich leicht in die Gesellschaft integrierbar sind. Andererseits werden Juden nicht immer als Flüchtlinge anerkannt bzw. angesehen. Ihre Chance, Asyl zu erhalten, schwindet rapide. Sie werden zunehmend und zu Unrecht weiterhin als Immigranten angesehen, die sich weniger leicht integrieren lassen.
Selbst in der Notsituation einer Flucht wird nicht davon abgesehen, Menschen in zwei Klassen einzuteilen. Die entmenschlichende und dämonisierende Charakterzüge der Dreißiger Jahre treten hierbei klar zum Vorschein.
Der gravierendste Unterschied äußert sich in der Option der Rückkehr. Für Exilanten war der Aufenthalt in Mexiko eher ein Asyl auf Zeit. Sobald sich die politische Situation in Europa geregelt hat, wäre eine Rückkehr in die Heimat vorstellbar. Juden hingegen haben die Option der Rückkehr komplett ausgeschlossen, nicht zuletzt durch vielfältige Faktoren der Austreibung. (vgl. Bokser-Liwerant 1995, S.30f.)
Während des Nazi-Regimes spielte das "Lateinamerikanische Komitee der freien Deutschen" eine bedeutende Rolle als Akteur in Lateinamerika. Diese Organisation, die sich als föderativer Zusammenschluss verschiedener Gruppierungen und antifaschistischer Einzelpersonen verstand, positionierte sich offen als Gegner Hitlers und seiner Ideologie.
An der Spitze des Komitees standen zwei prominente Persönlichkeiten: Ludwig Renn als Präsident und Heinrich Mann, der renommierte deutsche Schriftsteller, als Ehrenpräsident. Ihre Führung verlieh der Organisation nicht nur Struktur, sondern auch intellektuelles und moralisches Gewicht.
Die Größe und Reichweite des Komitees waren beachtlich. Es umfasste mindestens 17.500 deutsche Antinazis, was von der Bedeutung und dem Einfluss der Organisation zeugt. Diese Zahl setzte sich aus zwei Hauptgruppen zusammen: Etwa 10.000 waren Emigranten, die vor dem Nazi-Regime geflohen waren und in Lateinamerika Zuflucht gesucht hatten. Die restlichen 7.500 waren Auslandsdeutsche, also Personen deutscher Herkunft, die bereits vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Lateinamerika lebten.
Die offene Bezeichnung als Gegner Hitlers war in jener Zeit ein mutiger Schritt. Es zeigte die entschiedene Haltung des Komitees gegen das Nazi-Regime und seine Bereitschaft, sich für demokratische Werte und Menschenrechte einzusetzen. Diese klare Positionierung machte das Lateinamerikanische Komitee zu einem wichtigen Anlaufpunkt für deutsche Exilanten und zu einer bedeutenden Stimme des Widerstands in Lateinamerika.
Durch seinen föderativen Charakter bot das Komitee eine Plattform für verschiedene Organisationen, Gruppierungen und Einzelpersonen, die sich im Kampf gegen den Faschismus vereint sahen. Diese Struktur ermöglichte es, unterschiedliche Perspektiven und Ressourcen zu bündeln und somit effektiver gegen die Nazi-Ideologie vorzugehen. (Vgl. Kießling 1980, S. 12.)
Das Lateinamerikanische Komitee der freien Deutschen fungierte nicht nur als politische Vereinigung, sondern auch als wichtige Plattform für die Veröffentlichung antifaschistischer Schriften. Eine besonders populäre Publikation war die Zeitschrift "Freies Deutschland", die in den Jahren 1942 und 1943 erschien. Diese Zeitschrift wurde im Verlag "El Libro Libre" herausgegeben, der sich als der bedeutendste Exilverlag in Lateinamerika etablierte.
Die Bedeutung von "Freies Deutschland" ging über ihre unmittelbare Wirkung im Exil hinaus. Sie kann als Vorläufer der späteren Zeitschrift "Neues Deutschland" betrachtet werden, die ab 1945 erschien. Die Entwicklung dieser Publikation spiegelt die politischen Veränderungen der Nachkriegszeit wider: Ab 1946 wurde sie in der Sowjetischen Besatzungszone in Deutschland herausgegeben. Ein entscheidender Wendepunkt in der Geschichte der Zeitung war der 26. April 1946, als "Neues Deutschland" zum offiziellen Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) erklärt wurde.
Die Bedeutung des Verlags "El Libro Libre" für die deutsche Exilliteratur kann kaum überschätzt werden. Paul Mayer, ein renommierter Lektor, unterstrich dies mit den Worten: "Wenn einmal die Geschichte des deutschen Geistes im Exil geschrieben werden sollte, so wird der künftige Historiker dem Verlage El Libro Libre in Mexiko einen ehrenvollen Platz anweisen müssen." Diese Aussage verdeutlicht die zentrale Rolle, die der Verlag und seine Publikationen für die Bewahrung und Weiterentwicklung der deutschen Kultur und des freien Denkens außerhalb Nazi-Deutschlands spielten.
Die Aktivitäten des Lateinamerikanischen Komitees und insbesondere seine Publikationen zeigen, wie das literarische und journalistische Schaffen im Exil nicht nur zur Aufrechterhaltung einer kritischen Stimme gegen das Nazi-Regime beitrug, sondern auch den Grundstein für wichtige Entwicklungen in der Nachkriegszeit legte. Die Kontinuität von "Freies Deutschland" zu "Neues Deutschland" verdeutlicht die langfristigen Auswirkungen dieser Exilarbeit auf die politische und mediale Landschaft im Nachkriegsdeutschland, insbesondere in der sowjetischen Besatzungszone und der späteren DDR. (Vgl. ebd., S. 13f.)
Bis zum Jahr 1939 war die Idee eines Exils in Lateinamerika für viele Deutsche "außerhalb jeder Erwägung". Die dramatischen Entwicklungen in Europa führten jedoch zu einem Wandel dieser Perspektive. Der Historiker Kießling schätzt, dass schließlich etwa 100.000 deutsche Flüchtlinge den Weg nach Lateinamerika fanden. Unter ihnen befanden sich etwa 300 Kommunisten, was die politische Diversität der Emigrantengruppe unterstreicht.
Trotz ihrer unterschiedlichen Hintergründe teilten viele dieser Emigranten ähnliche Schicksale. Ein großer Teil von ihnen hatte Verfolgung und Misshandlung durch die Nazis erlitten, oft aufgrund ihrer jüdischen Herkunft. Diese individuellen und kollektiven Erfahrungen mit dem Faschismus prägten ihr Weltbild und ihre Motivation zur Flucht. Die Wege, die sie nach Lateinamerika führten, wiesen oft gemeinsame Züge auf, geprägt von den Herausforderungen der Flucht und der Suche nach einem sicheren Zufluchtsort.
Die beruflichen Hintergründe der Emigranten spiegelten einen Querschnitt der deutschen Gesellschaft wider, wobei ein bedeutender Anteil dem bürgerlichen Mittelstand entstammte. Unter ihnen fanden sich Geschäftsleute, die ihre unternehmerischen Fähigkeiten in der neuen Heimat einzusetzen hofften. Handwerker brachten praktische Fertigkeiten mit, die in den sich entwickelnden lateinamerikanischen Volkswirtschaften gefragt waren. Besonders hervorzuheben ist die große Zahl an Akademikern und Fachkräften: Ärzte und Juristen, die in Deutschland hoch angesehen waren, mussten nun in einem fremden Land einen Neuanfang wagen. Auch Vertreter freier Berufe, darunter möglicherweise Künstler, Schriftsteller und Journalisten, suchten in Lateinamerika nach Möglichkeiten, ihre Arbeit fortzusetzen und gleichzeitig dem Nazi-Regime zu entkommen.
Diese Vielfalt an beruflichen Hintergründen brachte sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich. Einerseits mussten viele Emigranten mit Schwierigkeiten bei der Anerkennung ihrer Qualifikationen und der sprachlichen Barriere kämpfen. Andererseits brachten sie wertvolles Wissen und Fähigkeiten mit, die potenziell zur Entwicklung ihrer neuen Heimatländer beitragen konnten.
Die Erfahrungen dieser Emigranten verdeutlichen die komplexe Realität des Exils: Es war geprägt von Verlust und Neuanfang, von der Notwendigkeit sich anzupassen und gleichzeitig die eigene Identität zu bewahren. Ihre Geschichten bilden einen wichtigen Teil der größeren Narrative über Flucht, Vertreibung und die Suche nach Freiheit im Kontext des Zweiten Weltkriegs und des Holocaust. (Vgl. ebd., S. 23.)
Ein bemerkenswerter Aspekt der Emigration war, dass die Wahl des Exillandes für viele Deutsche mehr oder weniger zufällig erfolgte. Die Entscheidung zur Ausreise wurde oft durch einschneidende Ereignisse ausgelöst, wobei die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 für viele das entscheidende Schlüsselerlebnis darstellte. Diese Nacht der Gewalt und Zerstörung gegen jüdische Bürger, ihre Geschäfte und Synagogen verdeutlichte die unmittelbare Gefahr und veranlasste zahlreiche Menschen, Deutschland so schnell wie möglich zu verlassen.
In dieser kritischen Situation spielte der "Jüdische Hilfsverein" in Berlin eine zentrale Rolle bei den Emigrationsvorbereitungen. Die Organisation unterstützte Auswanderungswillige nicht nur bei praktischen Fragen, sondern half auch bei der Erstellung fingierter beruflicher Schulungsdokumente. Diese Dokumente waren oft notwendig, um die Chancen auf ein Visum zu erhöhen und den Anschein einer geplanten Rückkehr zu erwecken.
Die Organisation der Ausreise war mit erheblichen finanziellen Belastungen verbunden. Um ein Touristenvisum für Länder in Lateinamerika zu erhalten, mussten die Emigranten sowohl die Hin- als auch die Rückreise bezahlen. Die Kosten beliefen sich auf etwa 600 Pesos pro Person, was damals einem Gegenwert von etwa 1800 US-Dollar entsprach. Zusätzlich zu diesen hohen Reisekosten wurde von den Nazi-Behörden eine sogenannte Reichsfluchtsteuer erhoben, die 100% des Ticketpreises betrug. Diese drakonische Maßnahme zielte darauf ab, auswandernde Juden ihres Vermögens zu berauben.
Die Kombination aus Reisekosten und Reichsfluchtsteuer bedeutete für viele Emigranten, dass sie praktisch ihr gesamtes Vermögen aufbrauchen mussten, um Deutschland verlassen zu können. Folglich blieb vielen Personen nach der Bezahlung aller Gebühren und Steuern fast nichts mehr übrig. Sie waren gezwungen, ihr neues Leben in Lateinamerika nahezu mittellos zu beginnen.
Diese finanziellen Hürden verdeutlichen die zusätzlichen Schwierigkeiten, mit denen die Emigranten konfrontiert waren. Nicht nur mussten sie ihre Heimat, Freunde und oft auch Familie zurücklassen, sondern sie wurden durch das Nazi-Regime auch systematisch ihres Vermögens beraubt. Die Tatsache, dass viele trotz dieser enormen Hindernisse die Flucht wagten, unterstreicht die Verzweiflung ihrer Lage und ihren Überlebenswillen.
Die Zufälligkeit der Wahl des Exillandes, gepaart mit den komplexen und kostspieligen Ausreiseprozessen, zeigt, wie sehr die Schicksale der Emigranten von äußeren Umständen und bürokratischen Hürden geprägt waren. Trotz dieser Widrigkeiten gelang es vielen, in Lateinamerika Zuflucht zu finden und ein neues Leben aufzubauen, was von ihrer Resilienz und Anpassungsfähigkeit zeugt. (vgl. ebd., S.25-60.)
Für viele deutsche Flüchtlinge war der Weg nach Mexiko nicht direkt, sondern führte zunächst über andere Länder, insbesondere Frankreich. Diejenigen, die sich noch in Frankreich befanden, sahen sich mit einer Reihe bürokratischer Hürden konfrontiert, die ihre Situation zusätzlich erschwerten.
Die Emigranten mussten sich regelmäßig bei verschiedenen Behörden und Organisationen melden, was ihre Bewegungsfreiheit einschränkte und einen erheblichen zeitlichen und emotionalen Aufwand bedeutete. Zu den Stellen, bei denen sie sich regelmäßig zu melden hatten, gehörten:
• Die Präfekturzentrale: Dies war die französische Verwaltungsbehörde, die die Aufenthaltsgenehmigungen der Flüchtlinge überwachte.
• Das Mexikanische Konsulat: Hier mussten sie ihren Ausreisewunsch nach Mexiko bekräftigen und den Fortschritt ihres Visumsantrags verfolgen.
• Das Amerikanische Konsulat: Da viele Reiserouten nach Mexiko über die USA führten, war oft auch ein US-Transitvisum erforderlich.
• Verschiedene Hilfskomitees: Diese Organisationen boten Unterstützung bei der Bewältigung der komplexen Ausreiseprozesse und bei der Beschaffung notwendiger Dokumente.
Diese regelmäßigen Meldepflichten stellten nicht nur eine logistische Herausforderung dar, sondern waren auch eine ständige Erinnerung an den prekären Status der Flüchtlinge und die Unsicherheit ihrer Situation.
Zu Beginn der Emigrationswelle nahmen viele Flüchtlinge den Weg über die Vereinigten Staaten, um nach Mexiko zu gelangen. Dies erklärt auch die Notwendigkeit, sich beim Amerikanischen Konsulat zu melden. Die Route über die USA bot oft bessere Reiseverbindungen, war aber mit zusätzlichen bürokratischen Hürden verbunden, da sowohl ein Transitvisum für die USA als auch ein Einreisevisum für Mexiko benötigt wurden.
Ein bekanntes Beispiel für diesen komplexen Weg ins Exil ist die renommierte Schriftstellerin Anna Seghers. Ihr Weg nach Mexiko führte sie zunächst über Frankreich und dann die USA, bevor sie schließlich ihr Ziel erreichte. Seghers' Erfahrungen, die sie später in ihren Werken verarbeitete, stehen exemplarisch für die Strapazen und Unsicherheiten, die viele Emigranten durchleben mussten.
Neben Schriftstellern und Intellektuellen wie Seghers fanden auch Fachkräfte wie deutsche Architekten den Weg nach Mexiko. Diese Berufsgruppe brachte wertvolle Fähigkeiten mit, die potenziell zur Entwicklung der mexikanischen Infrastruktur und Städteplanung beitragen konnten. Ihre Präsenz unterstreicht die Vielfalt der Expertise, die durch die Emigranten nach Mexiko gelangte.
Die komplexen Reiserouten und administrativen Anforderungen verdeutlichen, dass der Weg ins mexikanische Exil oft lang, beschwerlich und von Unsicherheit geprägt war. Trotz dieser Hindernisse gelang es vielen, die Reise zu bewältigen und in Mexiko einen Neuanfang zu wagen. Ihre Erfahrungen zeugen von großer Ausdauer und dem unbedingten Willen, der Verfolgung durch das Nazi-Regime zu entkommen und ein Leben in Freiheit zu führen. (vgl. ebd., S. 210)
Trotz der Möglichkeiten zur Emigration nach Lateinamerika blieb vielen Personen, insbesondere jenen aus der Arbeiterklasse, dieser Weg verschlossen. Die hohen Kosten für die Schiffspassage stellten eine unüberwindbare finanzielle Hürde dar. Dies verdeutlicht, dass die Flucht vor dem Nazi-Regime oft ein Privileg der besser gestellten Bevölkerungsschichten war, während ärmere Menschen oft zurückbleiben mussten.
Die Emigrationswelle nach Lateinamerika war durch drei deutliche Höhepunkte gekennzeichnet:
• Die Machtergreifung der Nazis 1933, die viele politische Gegner und Intellektuelle zur Flucht veranlasste.
• Die Reichspogromnacht 1938, die die unmittelbare Bedrohung für die jüdische Bevölkerung dramatisch vor Augen führte.
• Die Niederlage Frankreichs 1940, die viele Flüchtlinge, die zunächst dort Zuflucht gesucht hatten, zu einer erneuten Flucht zwang.
Für die meisten Emigranten, die es nach Mexiko schafften, stellte die Bestreitung des Lebensunterhalts überraschenderweise kein großes Problem dar. Viele konnten ihre beruflichen Fähigkeiten einsetzen oder neue Geschäftsmöglichkeiten finden. Allerdings gab es eine bedeutende Ausnahme: Intellektuelle, darunter Schriftsteller, Künstler und Akademiker, sahen sich oft mit großen Schwierigkeiten konfrontiert. Viele von ihnen mussten körperlich anstrengende Hilfsarbeiten annehmen, um zu überleben. Der Lohn für diese Tätigkeiten lag oft kaum über dem Existenzminimum, was ihre prekäre Situation verdeutlicht.
Die Einreise in südamerikanische Länder war an strenge Voraussetzungen geknüpft. Die Emigranten mussten folgende Dokumente vorweisen:
• Ein Einreisevisum
• Führungszeugnisse
• Impfzeugnisse
• Nachweis ausreichender finanzieller Mittel (keine Mittellosigkeit)
Diese Anforderungen stellten für viele Flüchtlinge eine erhebliche Hürde dar, insbesondere wenn sie Deutschland unter Zwang und in Eile verlassen mussten.
Eine besondere Regelung galt für Personen, die von Verwandten eingeladen wurden. In diesen Fällen mussten die einladenden Verwandten eine Garantieerklärung an den Staat abgeben. Diese Erklärung beinhaltete die Zusicherung, dass der Eingeladene nicht der öffentlichen Wohltätigkeit zur Last fallen würde. Diese Praxis verdeutlicht die Sorge der Aufnahmeländer vor einer möglichen finanziellen Belastung durch die Flüchtlinge und zeigt, wie sehr die Emigranten auf die Unterstützung ihrer sozialen Netzwerke angewiesen waren.
Diese zusätzlichen Details zeichnen ein noch komplexeres Bild der Emigrationserfahrung. Sie zeigen, dass die Flucht nach Lateinamerika nicht nur eine Frage des Überlebens war, sondern auch eine Frage der finanziellen Möglichkeiten und sozialen Verbindungen. Die unterschiedlichen Erfahrungen der verschiedenen sozialen Schichten und Berufsgruppen unterstreichen die Vielfalt der Schicksale und die Herausforderungen, denen sich die Emigranten stellen mussten. Trotz aller Schwierigkeiten gelang es vielen, in ihrer neuen Heimat Fuß zu fassen und einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, sei es durch ihre beruflichen Fähigkeiten oder durch ihre kulturellen und intellektuellen Beiträge. (vgl. ebd., S. 25-60.)
Trotz der Erteilung von Visa konnten viele Deutsche ihre geplante Ausreise ins mexikanische Exil nicht realisieren. Ein Hauptgrund dafür waren Festhaltungen in Transitländern, insbesondere in Frankreich und den USA. Diese unerwarteten Hindernisse führten dazu, dass die Anzahl der deutschsprachigen Emigranten, die tatsächlich Mexiko erreichten, verhältnismäßig gering blieb.
Zu Beginn der Emigrationswelle verlief die Ausreise hauptsächlich über den Seeweg von Frankreich aus. Marseille diente als wichtiger Ausgangspunkt, von wo aus die Flüchtlinge über die sogenannte Martinique-Route in die USA reisten. Diese Route erwies sich jedoch als zunehmend problematisch. Im Jahr 1941 kam es zu einer bedeutenden Änderung: Politische Emigranten wurden von den übrigen Passagieren getrennt, was die Reise zusätzlich erschwerte.
Die Situation verschärfte sich dramatisch, als der französische Schiffsverkehr eingestellt wurde. Dies machte die bisherige Ausreiseroute über Frankreich praktisch unmöglich und zwang die Flüchtlinge, neue Wege zu suchen. Als Alternative etablierte sich eine neue Route über Portugal, mit Lissabon als zentralem Ausreisehafen. Portugiesische Schiffe wie die "Serpa Pinto" (1941), die "San Tome" (1942) und die "Guinee" (1942) wurden zu wichtigen Rettungsankern für die Emigranten.
Diese neue Route brachte jedoch ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Um von Frankreich nach Portugal zu gelangen, war eine Durchreise durch Spanien notwendig. Diese Etappe erwies sich als besonders konfliktreich und gefährlich, insbesondere für bestimmte Gruppen von Auswanderern. Diejenigen, die während des Spanischen Bürgerkriegs auf Seiten der Spanischen Republik gegen Franco gekämpft oder sich öffentlich mit der Republik solidarisiert hatten, sahen sich mit lebensbedrohlichen Risiken konfrontiert.
Der Historiker Kießling beschreibt die Situation in drastischen Worten: "Hätten sie ihren Fuß auf spanischen Boden gesetzt, sie wären mindestens verhaftet, wenn nicht an Deutschland ausgeliefert worden." Diese Aussage verdeutlicht die extreme Gefahr, der sich viele Flüchtlinge bei dem Versuch, Europa zu verlassen, ausgesetzt sahen. Die Möglichkeit einer Auslieferung an Nazi-Deutschland bedeutete für viele eine unmittelbare Bedrohung ihres Lebens.
Diese Problematiken zeigen, dass der Weg ins Exil oft von unvorhersehbaren Hindernissen und lebensbedrohlichen Gefahren geprägt war. Selbst mit einem gültigen Visum für Mexiko war die erfolgreiche Ausreise keineswegs garantiert. Die sich ständig ändernden politischen Verhältnisse in Europa, die Schließung von Fluchtrouten und die Risiken in Transitländern machten die Flucht zu einem gefährlichen Unterfangen.
Die relativ geringe Anzahl deutschsprachiger Emigranten, die letztendlich Mexiko erreichten, ist ein Zeugnis dieser vielfältigen Hindernisse. Sie unterstreicht auch den Mut und die Entschlossenheit derjenigen, denen die Flucht gelang, und erinnert gleichzeitig an das tragische Schicksal vieler, die trotz ihrer Bemühungen in Europa festgehalten wurden oder auf der Flucht scheiterten. (vgl. ebd., S. 218ff.)
Mit der Etablierung der Fluchtroute über Portugal wurde diese Überfahrt zu einem wichtigen Rettungsanker für viele Flüchtlinge. Über mehrere Zwischenstationen konnte Mexiko erreicht werden. Somit bot sich eine der wenigen verbliebenen Möglichkeiten, Europa zu verlassen. Die Reisebedingungen waren jedoch oft katastrophal und stellten eine zusätzliche Belastung für die bereits traumatisierten Flüchtlinge dar.
Ein besonders eindrückliches Beispiel für die extremen Bedingungen bietet die Reise der Serpa Pinto im Jahr 1941. Das Schiff, das eigentlich nur für 350 Passagiere ausgelegt war, transportierte auf dieser Fahrt etwa 900 Personen, darunter 40 Kommunisten. Die Überfahrt begann am 19. November 1941 und dauerte insgesamt 29 Tage - fast einen Monat, in dem die Passagiere unter unerträglichen Bedingungen ausharren mussten.
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Es wurden acht Stationen angefahren:
1. Lisbon
2. Casablanca
3. Azores
4. Bermuda
5. Santo Domingo
6. Cuba
7. Mexico
Die massive Überbelegung führte zu katastrophalen Zuständen an Bord. Frauen und Kinder mussten im Lagerbereich schlafen, eingepfercht zwischen Kisten und Säcken. Diese improvisierte Unterbringung bot kaum Privatsphäre oder Komfort und war weit entfernt von menschenwürdigen Bedingungen. Die Enge, der Mangel an sanitären Einrichtungen und die begrenzten Ressourcen an Bord machten die Reise zu einer physischen und psychischen Tortur für die Flüchtlinge.
Die extremen Bedingungen forderten tragischerweise auch Todesopfer. Unter den Verstorbenen waren ein siebenjähriges Mädchen und ein spanischer Flüchtling. Diese Todesfälle verdeutlichen die enormen Risiken und Strapazen, denen die Flüchtlinge ausgesetzt waren, selbst nachdem sie es geschafft hatten, an Bord der Serpa Pinto zu gelangen.
Die Reise der Serpa Pinto steht exemplarisch für die Erfahrungen vieler Flüchtlinge auf ihrem Weg ins Exil. Sie zeigt, dass die Flucht vor dem Nazi-Regime nicht mit dem Verlassen Europas endete, sondern dass der Weg in die Sicherheit selbst mit großen Gefahren und Entbehrungen verbunden war. Die Überlebenden dieser Reise trugen nicht nur das Trauma ihrer Verfolgung und Flucht mit sich, sondern auch die Erinnerungen an die unmenschlichen Bedingungen während der Überfahrt. (vgl. ebd., S. 222f.)
Die deutschsprachigen Exilanten in Mexiko zeigten ein bemerkenswertes Engagement bei der Organisation und Vernetzung in ihrer neuen Umgebung. Sie gründeten Kongresse, Verlage und Zeitschriften, um ihre kulturelle Identität zu bewahren und ihre politischen Anliegen zu artikulieren. Zu den bekanntesten Organisationen zählten "Alemania Libre" (Freies Deutschland) sowie das Lateinamerikanische Komitee der Freien Deutschen. Im publizistischen Bereich ragten der Verlag "El Libro Libre" und die Zeitschrift "Freies Deutschland" heraus.
Die Zeitschrift "Freies Deutschland" etablierte sich als wichtiges Sprachrohr der Exilanten und vertrat sowohl literarische als auch politische Interessen. In der ersten Ausgabe vom November 1941 formulierten die Herausgeber ihr Selbstverständnis und ihre Ziele:
"An die Leser!
Deutsche Schriftsteller, die vertrieben aus ihrer Heimat, in dem freien Lande MEXIKO Gastfreundschaft und Asyl gefunden haben, geben diese Blätter heraus. Sie können nicht stumm bleiben, wenn auf den Schlachtfeldern Moskaus das Schicksal der kommenden Generationen entschieden wird. Wir wollen von der wahren deutschen Kultur sprechen, die stets freiheitlich und humanistisch gewesen ist […]". (vgl. Rivera Ochoa, S. 216f.)
Diese Erklärung verdeutlicht den Willen der Exilanten, trotz ihrer Vertreibung aktiv am politischen Diskurs teilzunehmen und die humanistischen Werte der deutschen Kultur hochzuhalten.
Die Aktivitäten der deutschsprachigen Exilanten blieben jedoch nicht unbeobachtet. Insbesondere die Tatsache, dass sich unter den Exilanten viele linksliberale und kommunistische Persönlichkeiten befanden, erregte die Aufmerksamkeit der US-amerikanischen Behörden. Das FBI sah sich veranlasst, einige der prominenten Exilautoren wie Anna Seghers, Egon Kisch und Bodo Uhse intensiv zu überwachen. Wie Stephan berichtet, wurden diese Personen "… auf Schritt und Tritt und in großem Stil von allen damals verfügbaren Geheimdiensten des Nachbarlandes USA überwacht, bespitzelt zensiert und verfolgt.“ (vgl. Stephan, S. 127)
Das volle Ausmaß dieser Überwachung ist bis heute nicht vollständig bekannt. Zwar ermöglichte der Freedom of Information-Privacy Act von 1966 und 1974 einen gewissen Einblick in die Akten, jedoch wurden entscheidende Passagen geschwärzt oder gänzlich entfernt. Als Begründung für diese Zensur wurde der Schutz von "confidential sources" (vertraulichen Quellen) sowie die Vermeidung einer "unwanted invasion of personal privacy" (unerwünschten Verletzung der Privatsphäre) angeführt.(vgl. Stephan, S. 129)
Diese Überwachung verdeutlicht die komplexe politische Situation, in der sich die Exilanten befanden. Einerseits fanden sie in Mexiko Zuflucht vor der Verfolgung durch das Nazi-Regime, andererseits gerieten sie im Kontext des sich anbahnenden Kalten Krieges ins Visier US-amerikanischer Geheimdienste. Trotz dieser Herausforderungen gelang es den deutschsprachigen Exilanten, bedeutende kulturelle und politische Beiträge zu leisten und ihre Stimme gegen den Faschismus zu erheben.
Bereich Architektur
• Max Cetto.
Geboren 1903 in Koblenz. Gestorben 1990. Lebte in Berlin zwischen 1933-1938 als Architekt. 1938 Ausreise in die Vereinigte Staaten von Amerika. Flucht ins Exil Mexiko 1939. (Vgl. Dussel Peters, S.233-240.)
• Hannes Meyer.
Geboren 1889 in Basel. Gestorben 1956. Aufenthalt in der Sowjetunion von 1930-1936. 1937-1939 Aufenthalt in der Schweiz. Flucht ins Exil Mexiko 1939. (Vgl. Dussel Peters, S.233-240).
Bereich Literatur
• Anna Seghers
• Egon Erwin Kisch
Exilautor in Mexico. Publizierte ab 1941 in der Exilzeitschrift „Freies Deutschland“. Aktiv in kulturpolitischen Vereinigungen wie Bewegung freies Deutschland, Heinrich Heine-Klub, Asociación Checoslovaco-Mexicana, sowie Vermittlung zw. Kommunistischen und jüdischen Migranten. Vorrangiges Ziel war die Bekämpfung des Faschismus. Eines seiner bekanntesten Werke ist der „Marktplatz der Sensationen“, erschienen 1942 im El Libro Libre Verlag. Fokus auf Beschreibung des Alltagslebens in Stadt und Land sowie vielen geologischen Sehenswürdigkeiten. (vgl. Schmidt, S.72-74.)
• Bodo Uhse
Mitglied der Kommunistischen Partei seit 1930. Einreise nach Mexico über die Vereinigten Staaten im März 1940. Remigration im Sommer 1948. Bekannt für kritische Haltungen zu Mexiko, die nach seinem Aufenthalt im Exil veröffentlicht wurden. U.a. 1961 in „Sonntagsträumerei in der Almameda“. (vgl. von Hanffstengel, S. 82.)
• Gustav Regler
Geboren 1898 im Saarland. Seit 1941 in Mexiko. Einreise über die Vereinigte Staaten. Anhänger der Kommunistischen Partei. Auf der Flucht seit 1933 über Paris, Frankreich. 1935 Reise in die Sowjetunion. 1937 Kampf in der Internationalen Brigade in Spanien, bis zur Verwundung Juni 1937; dann Rückkehr nach Frankreich. 1939 in Frankreich verhaftet. Durch Intervention von Freunden aus London und New York entlassen. Mai 1940 Ausreise in die Vereinigten Staaten. Juni 1940 Heirat von Marielouise Vogeler. Gemeinsame Weiterreise nach Mexiko-Stadt 18.September 1940. Empfand Mexiko als zweite Heimat und kehrte auch nicht mehr zurück. „Ich bin hier [in Mexiko], weil es das einzige Land der Erde war, das mit die Staatsbürgerschaft anbot, und wo ich sowohl nach alten Schätzen graben durfte als auch Bäume pflanzen.“ (vgl. Emmrich, S. 87-89)
• Paul Mayer. Bekannt für Gedichte aus dem mexikanischen Exil, hauptsächlich veröffentlicht in de Zeitschrift „Freies Deutschland“
Bereich Kunst
• Hans Eisler
Komponist der Avantgarde. Exil nach 1933 in mehreren europäischen Städten. Ab Herbst 1938 Lehrauftrag an New School of Social Research in New York. März 1939 Ablauf der Aufenthaltspapiere. Neuer Lehrauftrag am Staatlichen Konservatorium Mexico City für Harmonielehre und Instrumentation ab 20. März 1939. Herbst 1939 erhalt eines Besuchervisum für die Vereinigte Staaten auf zwei Monate befristet. Lebte ohne gültige Aufenthaltserlaubnis in New York. (vgl. Betz, S.273ff.)
• Paul Westheim
Geboren 7. August 1886 in Eschwege. August 1933 Flucht nach Paris. Juni 1935 Ausbürgerung durch die Nazis. Begründung in der „Berliner Nachtausgabe“ von Juni 1935: „Paul Westheim, jüdischer Journalist, befaßt sich besonders damit, in der Emigrantenszene an der deutschen Kulturpolitik in herabwürdigender und zersetzender Weise Kritik zu üben“. 1941 Ausstellung eines Einreisevisum durch das mexikanische Konsulat. Im Dezember 1941 Atlantiktransit nach Mexiko über Spanien und Portugal. Herbst 1963 Remigration nach Berlin im Alter von 77 Jahren durch Einladung des Senats von Berlin und der Ford Foundation durch das Programm „Artists in Residence“. Gestorben am 21. Dezember 1963 in Berlin. (vgl. Beck, S.225-228)
• Wolfgang Robert Aalen
Geboren 22. Juli 1905 in Wien. Gestorben am 24. September 1959 in Taxco, Mexiko. Künstler. Mai 1939 Ausreise über New York. 07. September 1939 Ankunft am Flughafen „Benito Juárez“ der mexikanischen Hauptstadt. Organisierte viele Kunstausstellungen. (vgl. Kloyber, S.257ff.)
Beck, Barbara: Paul Westheim in Mexiko - Vom Exil zur Wahlheimat?“. In: Renate von Hanffstengel.. S.225-232.
Betz, Albrecht: Musik, Film, Filmmusik. Hanns Eichler in Mexiko 1939-40. In: von Hanffstengel, Renata von (Hrsg.): Mexico, das wohltemperiert Exil. Mexiko-Stadt. 1. Aufl. 1995. S.273-278.
Bokser Liwerant, Judit: Über Exil, Migrationen und kulturelle Begegnungen. In: von Hanffstengel, Renata von (Hrsg.): Mexico, das wohltemperiert Exil. Mexiko-Stadt. 1. Aufl. 1995. S.25-39.
CIA: Mexico. In: The World Factbook. URL: https://cia.gov/the-world-factbook/countries/mexico (Zuletzt abgerufen: 30.07.2024).
Dussel Peters, Susanne C.: Die Architektur Hannes Meyers und Max Gettos: Von der deutschen Moderne nach Mexiko.“ In: von Hanffstengel, Renata von (Hrsg.): Mexico, das wohltemperiert Exil. Mexiko-Stadt. 1. Aufl. 1995. S.233-252.
Emmrich, Britta: „Ich bin wegen des Friedens hier - und meiner Pferde.“ Gustav Regler in Mexiko. In: von Hanffstengel, Renata von (Hrsg.): Mexico, das wohltemperiert Exil. Mexiko-Stadt. 1. Aufl. 1995. S.87-92.
Kießling, Wolfgang: Exil in Lateinamerika. Leipzig 1980.
Kloyber, Christian: Wolfgang Aalen, das Abenteuer einer Biographie. In: von Hanffstengel, Renata von (Hrsg.): Mexico, das wohltemperiert Exil. Mexiko-Stadt. 1. Aufl. 1995. S. 257-272
Kodym, Caroline: Mexiko als Geliebte - Europas Literarische Conquista. Über einen Sehnsuchtsort in der deutschsprachigen Literatur. Bielefeld 2020.
Openstreetmap Foundation: Openstreetmap. openstreetmap.org/copyright (Zuletzt abgerufen 05.09.2024).
Schmidt, Friedhelm: Literarische Reportagen aus „Anderen Zeiten und Breiten“. Egon Erwin Kischs Entdeckungen in Mexiko. In: von Hanffstengel, Renata von (Hrsg.): Mexico, das wohltemperiert Exil. Mexiko-Stadt. 1. Aufl. 1995. S.72-81.
Rivera Ochoa, María Clotilde: Die dichterische Präsenz Paul Mayers in der Zeitschrift Freies Deutschland. In: von Hanffstengel, Renata von (Hrsg.): Mexico, das wohltemperiert Exil. Mexiko-Stadt. 1. Aufl. 1995.. S.216-224
Stephan, Alexander: Das FBI und die Deutschsprachigen Exilanten in Mexiko. In: von Hanffstengel, Renata von (Hrsg.): Mexico, das wohltemperiert Exil. Mexiko-Stadt. 1. Aufl. 1995. S.127-135.
Von Hanffstengel, Renata: Das Bild der Mexikanischen Revolution im Spätwerk von Bodo Uhse. In: von Hanffstengel, Renata von (Hrsg.): Mexico, das wohltemperiert Exil. Mexiko-Stadt. 1. Aufl. 1995. S.82-86.